January 1, 2023

Der große Klimabetrug

Der große #Klimabetrug, titelt die ZEIT ONLINE und The Guardian. #Offsetting hält nicht das, was es verspricht. Klingt sehr dramatisch. Daher folgend eine differenzierte Einordnung 👇

Kein Zweifel. Wie in jeder anderen Industrie, gibt es auch im Klimamarkt Bullshit-Projekte. Diese gilt es zu adressieren und kritisch zu diskutieren. Dazu gehört das Einbeziehen der Gegendarstellung von Verra https://lnkd.in/eRkmgAZD genauso wie eine ordentliche Analytik-Ausweisung durch die ZEIT Verlagsgruppe und The Guardian.

Beiden Parteien sind in diesem Fall nicht ohne Schuld. Und vielleicht täte es uns allen gut, weniger auf Schlagzeile zu optimieren.

Denn allgemein gilt: Wir müssen die Integrität von Klimaprojekten konsequent steigern. Insbesondere wenn diese für einen Ausgleichsanspruch verwendet werden. Nur wenn wir transparent Daten miteinander teilen, können wir über Qualität und Impact sprechen.

Eben diese Art von Qualität und Impact, für die es im Markt bereits Beispiele gibt. Blickt man sich um, findet man viele #REDD+ Projekte, die ganze Landschaften und Lebensgrundlagen in Afrika positiv verändert haben. Denn am Ende gilt: REDD+ ist immer noch der effektivste private Finanzierungsmechanismus des Waldschutzes.

Natürlich müssen die Methoden weiter verbessert werden. Natürlich müssen wir über Wirksamkeit sprechen. Denn es gilt die Integrität der Systeme und damit das Vertrauen in Klimaprojekte zu stärken. Zum Wohle aller. Aber hilft Fingerzeigen?

Und ja, einige Unternehmen nutzen #CarbonOffsets (aka investieren freiwillig Geld), um sie für #NetZero Claims zur Stärkung der Marke einzusetzen. Und genau das ist das Problem. Würden sie dekarbonisieren, und jährlich einfach in Höhe ihrer Restemissionen durch eine #CarbonTax in Klimaprojekte investieren, hätte keiner was dagegen. Denn genau das ist das, was wir brauchen. Mehr #Klimafinanzierung, weniger Net-Zero Markenlobhudelei.

Und wenn wir schon dabei sind: Das noch viel größere Problem sind diejenigen, die eine Straußenpolitik fahren. Stichwort #Greenhushing. Denn auf jedes Unternehmen, das etwas tut, kommen hunderte, die nichts tun. Warum diskutieren wir nicht darüber, anstatt nun Klimaprojekte an die Wand zu stellen, die wenigstens versuchen etwas zu tun?

#CarbonCredits können ein flexibler Weg sein, Klimaschutz heute zu fördern. Dekarbonisierung first, freiwillige Unterstützung von qualitativen und integren Klimaprojekten in Höhe der jährlichen Restemissionen second, wie es auch mittlerweile Science Based Targets initiative mit ihrer #BeyondValueChainMitigation oder die #ContributionClaims vorschlagen.

Zusammenarbeiten, Verbesserungen erzielen und Lösungen finden, sollte das Gebot sein. Nicht kritisieren und Kopf in den Sand stecken. Der einzige Weg nach vorne ist der gemeinsame 🌱


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