Disruptive Technologien werden in jungen Jahren oft als Spielzeug abgetan
In der letzten Woche überraschte OpenAI mit Zugängen zu #GPT3. Seitdem ist die Tech-Welt fasziniert. Der Rest fragt sich, was hinter dem neuen KI-Spielzeug steckt.
Hinter dieser Dynamik steckt ein bekanntes Silicon Valley Muster: Viele Innovationen sehen in ihrer Frühphase aus wie Spielzeuge, denen wir zunächst keine relevante Bedeutung zuweisen (zB. “Google erkennt Katzen und rote Autos auf Bildern”). Manchmal jedoch verändern sie Workflows & Routinen (“Algorithmen erkennen Hautkrankheiten besser als Ärzte”) und bilden eine Basis für ganze Branchen (“Machine Learning als Grundlage für autonomes Fahren”).
In der Technikgeschichte kennt man das Muster schon länger: Als zu Beginn des 19. Jhdts. bspw. das Mikroskop entwickelt wurde, vermarktete man es als Spielzeug für wohlhabende Herren. In teuren, mit Samt ausgeschlagenen Schatullen wurden die Apparate verkauft. Mitgeliefert wurden präparierte Objektträger mit Tierknochen, Fischschuppen oder Blüten. Kaum jemand kaufte sich ein Mikroskop, um ernsthafte wissenschaftliche Forschungen zu betreiben.
Oft müssen sich erst Anwendungsfälle und Communities bilden, die den Argwohn überwinden und praktischen Nutzen demonstrieren. Genauso wird es uns mit dem neuen KI-Werkzeug #GPT3 gehen. Man darf gespannt sein.
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