April 1, 2023

Im Auftrag des Teufels

Der größte Trick des Teufels war es, die Menschen glauben zu lassen, sie stünden über allem. Allen voran: Eddie Barzoon.

Man schärft den menschlichen Appetit bis zu dem Punkt, an dem er mit seinem Verlangen Atome spalten kann; man baut Egos von der Größe von Kathedralen auf; man verbindet die Welt über Glasfaserkabel mit jedem eifrigen Impuls; man schmiert selbst die langweiligsten Träume mit diesen dollargrünen, vergoldeten Fantasien ein, bis jeder Mensch ein aufstrebender Imperator wird, sein eigener Gott wird… und wohin kann man von da aus gehen? Während wir uns von einem Deal zum nächsten hangeln, wer hat da ein Auge auf unseren Planeten geworfen? Die Luft verdichtet sich, das Wasser wird sauer, selbst der Honig der Bienen nimmt den metallischen Geschmack der Radioaktivität an; und es passiert immer mehr, immer schneller. Es gibt keine Möglichkeit, nach zu denken oder sich vorzubereiten; es heißt: Zukünfte kaufen, Zukünfte rkaufen… obwohl es keine Zukunft gibt. Wir sitzen in einem führerlosen Zug.“

Wir alle kennen Eddie. Entweder weil ihr, wie ich, vor kurzem den großartigen Film Im Auftrag des Teufels” gesehen habt. Oder weil Ihr Eddie, den Mann, kennt.

Die Art von Mann, der sich selbst und sein Ego liebt. Über den Dingen stehend, selbstbewusst handelnd, mit dem einen großen Plan, der ihm definitiv einen Platz, seinen Platz, in den Annalen der Geschichte sichern wird.

Die selbstsüchtige Gier auf Rädern, wie es Satan selbst ausdrückt. Mr. Know-it-all. Immer am hustlen und kurzsichtigem Abschöpfen von Gewinnen.

Die Art von Mensch, die der Teufel liebt. Denn er kann sie mit wenig nähren. Einmal angefüttert, muss er nur noch zusehen, wie die Eddies sich wie ein Aufziehspielzeug winden, um das Theater zu befriedigen.

Das Verrückte daran: Mephisto selbst kann nicht glauben, wie dumm wir sind. Denn wir haben eine Milliarde Eddie Barzoons erschaffen. Und jeder Einzelne von ihnen hat kein Problem damit, den Planeten, seine Ressourcen und seine Lebewesen auszubeuten, solange seine eigene Eitelkeit bedient wird.

Das bezeichnendste daran ist, das John Milton, der Teufel im Film höchstpersönlich, mehr an unserem Planeten zu liegen scheint, als Gottes besonderer Kreatur Eddie. Er beklagt die Orientierungslosigkeit, die das Paradies zu zerstören droht, weil wir uns Affigkeiten hingeben.

Aber weder der Teufel noch Gott werden uns helfen. Es liegt an uns. Hat es schon immer. Nur gemeinsam können wir unsere Köpfe aus der Schlinge ziehen. Vielleicht waren wir in den letzten Jahren zu geblendet. Vielleicht waren wir zu sehr getrieben. Aber wir müssen endlich begreifen, dass wir noch nie so viel Hebel hatten, wie heute. Also geht raus und tut etwas gutes. Für eure Familie, für eure Gemeinschaft, für euren Planeten. Der einzige Weg nach vorne ist der gemeinsame.

Zeigt dem Teufel, dass die Welt nicht nur aus Eddie Barzoons besteht 💚


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