MapQuest
Anfang dieser Woche wurde MapQuest, ein Teil von Verizon und ein Stück Internetgeschichte, an System1 für einen ungenannten Kleckerbetrag verkauft. Jetzt fragen sich viele: MapQuest, wer?
Der Vorgänger wurde 1967 als Kartographie-Sparte von R.R. Donnelley & Sons gegründet. 1994 wurde der Service ausgegliedert, im Frühjahr 1996 schaltete man mapquest.com online und 1999 ging man an die Börse. Ein Jahr später wurde das Unternehmen von AOL für sagenhafte 1,1 Milliarden US-Dollar erworben. MapQuest entwickelte sich daraufhin zu einem der führenden Online-Kartendienste weltweit.
Der schleichende Niedergang begann 2005, als Google Maps geboren wurde. Der Service war intuitiver und bot über die reine Wegbeschreibung hinaus noch Suchdienste an. AOL schätzte die Bedrohung falsch ein und versäumte es MapQuest konsequent auszubauen, obwohl man bereits mit Dingen wie Satellitenbildern experimentierte.
Ab 2007 verlinkte Google nicht mehr zu konkurrierenden Kartendiensten. Das Vorrecht der Plattform. Infolgedessen erhielt MapQuest keinen Traffic und Google Maps entwickelte sich zum führenden Kartendienst, mit immer noch unglaublich viel schlummernden Potenzial.
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