January 17, 2024

State of Climate Finance

Wahre Dinge, die unwahr klingen: Wir investieren fünfunddreißigmal mehr in unseren eigenen Niedergang als in unsere Zukunft 🤬

Die Hoffnung stirbt zuletztDie Hoffnung stirbt zuletzt

Richtig gelesen. Jährlich fließen global 7 Billionen Dollar in Unternehmungen, die die Klimakatastrophe pushen und die biologische Vielfalt und Bodendegradation vorantreiben. Dagegen stehen 200 Milliarden Dollar pro Jahr, die in naturbasierte Lösungen (#NbS) investiert werden. Das ist das Ergebnis des State of Finance for Nature 2023 Report des UN Environment Programme.

Circa 82% (165 Milliarden US-Dollar) der NbS Finanzierung kommen von staatlichen Institutionen, die parallel 1700 Milliarden US-Dollar an öffentlichen Mitteln für umweltschädliche Subventionen ausgeben. Der Privatsektor investiert circa 35 Milliarden US-Dollar, spült aber 140-mal so viel, also 5 Billionen US-Dollar, in Unternehmungen mit direkten negativen Auswirkungen auf die Natur.

Die Zahlen sind offensichtlich inakzeptabel. Besonders vor dem Hintergrund, dass dies nicht nur Zahlen sind. Sie sind gleichzusetzen mit Prioritäten unserer globalen Gemeinschaft. Egal wie man es dreht: Es ist an der Zeit, der Natur ihren Wert zurückzugeben. Denn ohne Sie, kein Wir. Wir brauchen mehr Regeneration. Regeneration ist eine Entscheidung. Was also tun? Fangen wir mit den Fakten an:

🪧 Der Bericht unterstreicht die Dringlichkeit, den naturfeindlichen Finanzfluss mit allen Mitteln zu bekämpfen, um die Ziele von Rio zu erreichen und den Übergang zu einem naturfreundlicheren und gerechteren Wirtschaftssystem zu ermöglichen. Das bedeutet Verdreifachung der NbS-Investitionen bis 2030 auf 542 Milliarden Dollar pro Jahr.

🌳 Das Geld fließt im Bestfall in den Schutz und Wiederherstellung von Ökosystemen sowie in die nachhaltige Landbewirtschaftung. Das Fundament dafür ist durch die Wissenschaft, Evidenzrahmen, politischen Instrumente und Finanzinnovationen gelegt. Was fehlt sind Umsetzungen von Regierungen, Unternehmen und Finanzinstituten.

🏦 Dafür braucht es Anreize für eine finanzielle Neuorientierung. Wenn wir Finanzmittel weg von naturnegativen Aktivitäten und hin zu naturpositiven Ergebnissen umlenken möchten, müssen wir globale Lebensmittelsysteme, sowie die Rohstoff-, Immobilien- und Infrastruktursektoren so weiterentwickeln, dass Investitionen in NbS zum Alltag gehören.

Wir kommen nicht drumherum: Finanzströme spielen bei der Gestaltung der Zukunft unseres Planeten eine massive Rolle. Wir müssen zwingend die Art und Weise ändern, wie Investitionen getätigt werden. Andernfalls können wir den Raubbau an der Natur nicht stoppen.

Und wenn wir schon einmal dabei sind: Der Natur ist es nicht egal, woher das Geld kommt. Wenn derselbe Geldgeber mehr in naturschädigende Unternehmungen investiert, als in Wiederherstellungs- und Unterstützungsmaßnahmen, bleibt es braunes Geld. So sehr man sich auch um einen grünen Anstrich bemüht.


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