Arnold Sommerfeld
Diese Woche wurden die Nobelpreisträger 2020 verkündet. Es entspricht dem Geist des Preises, dass ihn nur wenige erhalten. Und obwohl wir alle wissen, dass die Wissenschaftsgemeinschaft viel mehr zu bieten hat, rühmen wir nur die Gewinner. Damit gehen aber viele couragierte wie außergewöhnliche Persönlichkeiten und Vorbilder im Fluss der Zeit verloren.
Einer davon war Arnold Sommerfeld (stehend, vierter von links). Er wurde 81 Mal für den Nobelpreis vorgeschlagen, häufiger als jeder andere Physiker, hat ihn aber nie erhalten. Als Hochschullehrer zählten mehr künftige Nobelpreisträger zu seinen Assistenten, Doktoranden oder Hörern, als bei jedem bisherigen Nobelpreisträger. Sommerfeld zählt neben Planck, Einstein & Bohr zu den Forschern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die moderne theoretische Physik mit ihren Grundpfeilern Quantenphysik und Relativitätstheorie schufen und zum Fundament der Physik machten. Eine außergewöhnliche Karriere. Sein Problem? Der Starrsinn eines einflussreichen Komittee-Mitgliedes, der nichts von Sommerfelds Arbeiten hielt.
Wir müssen uns daran erinnern, dass Fortschritt mehr ist als eine Medaille. Kollektive sind wichtiger als individuelle Leistungen, auch weil es immer mehr bedeutungsvolle Forscher als Preise geben wird.
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