Charles Ponzi
Gestatten, Charles Ponzi. Unternehmer, Gauner und Vorbild vieler Krypto-Geschäftsmodelle. Dies ist die Geschichte des Königs der Schwindler ⬇️
Hashtag#CharlesPonzi war ein italienischer Dandy. In seiner Heimat gescheitert, zog er ins Gelobte Land, wo er versuchte, Reichtum und Ruhm zu erlangen. Nachdem er sich mehrere Jahre lang erfolglos in den USA abgemüht hatte, setzte Ponzi 1920 in Boston ein äußerst erfolgreiches Hashtag#PumpAndDump-System in Gang und verwirklichte seinen Traum.
Seine Idee: Er wollte verbilligte Postantwortscheine in Europa kaufen und sie zum Nennwert in den USA einlösen — ein durchaus legales Wechselkurssystem. Wie genau er sie ver/kaufen wollte, wusste er nicht. Er wusste aber, dass er es machen wollte. Also machte er sich auf die Suche nach Startkapital. Das Problem: Charles war pleite. Banken wollten ihm keinen Kredit geben. Also beschloss er, seine Idee öffentlich zu vermarkten. Fortan verkaufte er “Ponzi Notes” an Investoren und versprach eine Rendite von 50% in nur 45 Tagen.
Ein lukrativer Deal. Die Hoffnung auf schnelles Geld verbreitete sich in Boston wie ein Lauffeuer. 20000 Anleger vertrauten ihm innerhalb eines Jahres knapp $20M (heute $278M) an. Der erfolglose aber charmante Mister Ponzi stieg zum geschätzten Finanzgenie auf.
Postantwortscheine kaufte allerdings er nie. Problem 1: Fehlende Skalierbarkeit. Charles hätte Schiffe chartern müssen, um die Post zu verschiffen. Also besann er sich auf das Geldeinsammeln und bezahlte die Rendite mit Geldern von Neu-Anlegern. Ein einfacher, aber erfolgreicher Bluff, der immer fetter wurde.
Ein Jahr lief der Betrug, bevor die Behörden, die Post und die Bankaufsicht ihr Interesse bekundeten. Und dann gab es noch Problem 2: Ponzis Plan funktioniert nur, wenn die Zahl der Neu-Anleger exponentiell steigt. Dies fiel irgendwann der Presse auf, die den Coupon-Schwindel kampfeslustig platzen ließ.
Dem charmanten Ponzi gingen irgendwann die Antworten aus. Er hätte sich absetzen können, glaubte aber selbst zu stark an den Schwindel. Dummerweise hat sein System zudem Geld nicht vermehrt, sondern vernichtet. Also hatte Ponzi keine Wahl und bekannte sich schuldig. Er ging für mehrere Jahre ins Gefängnis, spekulierte danach im Immobilienboom in Florida, geriet erneut mit dem Gesetz in Konflikt, wurde ausgewiesen und starb mittellos in Brasilien.
Doch der Geist von Ponzi lebt. Er feiert in der Hashtag#Finanzbranche und besonders in der Hashtag#Tech und Hashtag#Kryptowelt große Parties: Bernard Madoff, Allen Stanford, Martin Shkreli, Quadriga aber auch Hashtag#Bitcoin, Hashtag#Shitcoins, Hashtag#NFTs, Hashtag#Unicorns und Hashtag#Stonks sind Jünger des Dämons. Dort wo Hype ist, ist Ponzi nicht fern. Besonders große Tech-Visionäre mit ihren manischen Sektenmitgliedern beschwören Ponzi häufiger, als ihnen lieb ist.
Würde Ponzi heute leben, er würde Tech und besonders das magische Internetgeld lieben. Überrascht wäre er hingegen davon, dass sein 50%-Renditeversprechen niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlockt.
(Bild: Jared Enos, Flickr)