Das Eem
Unsere gegenwärtige Warmzeit hat die letzte, das Eem, klimatisch überholt—und das bedeutet nichts Gutes. Um die Tragweite des Klimachaos zu verstehen, lohnt ein Blick in die tiefe Vergangenheit.
Die Eem-Warmzeit begann vor 126.000 Jahren und dauerte 11.000 Jahre. Im Durchschnitt lag die Temperatur im Eem ∼0,5 Grad über der vorindustriellen Mitteltemperatur. Dies hatte zur Folge, dass der emianische Meeresspiegel zwischen 6 bis 9m höher lag als heute, was weite Teile der Welt überflutete.
Nun zur dringenden Realität unserer Zeit:
Angesichts dieser historischen Daten erscheint unsere aktuelle Situation besorgniserregend. In den letzten zwölf Monaten brach jeder Monat Temperaturrekorde. Die Ozeane machten dies vierzehn Monate lang, was bereits heute verheerende Folgen für die Ökosysteme und die Menschheit hat. Im globalen Durchschnitt liegen wir damit 1,63 °C über dem vorindustriellen Niveau.
Wir sind wärmer als das Eem.
Zwar braucht es Wärme und Zeit, um Eis zu schmelzen. Doch die Erwärmung, die aus der unersättlichen Gier der Menschheit nach Ressourcen resultiert, beschleunigt sich, auch wenn wir nur kleine Entwicklungen wahrnehmen.
Solange wir weltweit keine Netto-Null-Emissionen erreichen, wird sich das Klima weiter erwärmen und uns dem Eem näher bringen. Und das ist etwas, was wir unbedingt vermeiden sollten.