Das erste wissenschaftliche Bild eines Schwarzen Lochs
Dieses Bild eines Schwarzen Lochs aus dem Jahr 1978 wurde vom französischen Physiker Jean-Pierre Luminet gezeichnet. Es ist das erste, welches auf Daten und nicht auf künstlerischen Spekulationen beruhte.
Luminet verwendete einen IBM 7040-Großrechner, der noch mit Lochkarten gefüttert wurde. Er programmierte ihn mit Berechnungen und Hypothesen und erhielt im Gegenzug von einer Zeichensoftware mathematische Kurven. Nach weiteren Berechnungen erhielt er Muster, aus denen er das Schwarz-Weiß-Bild anfertigte. Da es damals keine geeignete Zeichensoftware gab, musste er das Bild von Hand erstellen. Mit Hilfe von numerischen Daten aus dem Computer zeichnete er direkt auf Negativpapier mit schwarzer Tusche. An den Stellen, an denen seine vorherige Simulation mehr Licht zeigte, setzte er in mühevoller Handarbeit dichtere Punkte. Darauf fertigte er ein Negativ vom Negativ an, sodass die schwarzen Punkte weiß und der weiße Hintergrund schwarz wurde. Das Ergebnis war eine harmonisch organische, asymmetrische Form, die visuell wie wissenschaftlich ansprechend und aufschlussreich war. 1989 produzierte Luminet zusammen mit seinem Kollegen Jean-Alain Marck unter anderem das folgende Bild auf modernen Computern.
Die Visualisierungen schwarzer Löcher waren nicht nur eine bedeutende Verbesserung aller früheren Arbeiten, sondern sie blieben auch circa zwanzig Jahre lang unübertroffen, sowohl wissenschaftlich als auch ästhetisch. Die modernste Darstellung kommt von Jeremy Schnittman, vom Goddard Space Flight Center der NASA.
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