Die Angst vor dem Ungetüm im Ballon
Im Spätsommer 1783 sahen mehr als 50.000 Pariser erstmalig einen großen Ballon in die Luft steigen. Ein Schauspiel sondergleichen.
Für uns ist es unmöglich nachzuvollziehen, was die Zuschauer damals fühlten. Wahrscheinlich müsste spontan morgen eine Passagierrakete vom Alexanderplatz ins Weltall starten und dort wieder landen, um eine vergleichbare positive Ehrfurcht zu erleben.
Doch nicht alle Franzosen teilten den himmelhoch jauchzenden Enthusiasmus. Als der Ballon im Umland niederging, reagierten die betroffenen Bauern mit Angst und Schrecken. Sie nahmen an, dass sich in dem Höllengerät ein teufliches Tier befand und griffen den Ballon mit Steinen und Messern an.
Die Befürchtung stellte sich zum Glück als unbegründet heraus und die “fürchterliche” Erfindung fruchtete langfristig in weitreichenden positiven Veränderungen. Auch für die Bauen. Großes entsteht aus kleinen Ursprüngen. Denn mit dem sich nun rasch verändernden Transportwesen fanden die Produkte der Bauern ihren Weg in die Welt.
Merke: Disruption ist kaum zu antizipieren. Besonders im Ursprung. Denn es kommt immer anders, als man denkt. Seid daher gewarnt vor prophetischen Scharlatanen. Das einzige was sie schüren, ist die Angst vor der Veränderung. Die Angst vor dem Ungetüm im Ballon.
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