Die Erfindung des Organigrams
Let’s be honest: Organigramme gehören zu den langweiligsten Artefakten einer Organisation. Auch, weil 99% unmotiviert in Powerpoint hingeschludert werden. Doch das war nicht immer so.
1855 hatte Daniel McCallum, Generalintendant der Erie Railroad, ein Problem. Sein Arbeitgeber wuchs rasant und damit auch seine Probleme. Überall geschahen Dinge, die gesteuert werden wollten — auch weil der Telegraf es ermöglichte. Sein wachsendes Superintendenten-Netzwerk, zuständig für Streckenabschnitte, war unverwaltbar.
Als Reaktion auf die zunehmende Komplexität entwarf er das erste moderne Organigram der Geschichte. Es sollte ihm helfen, im komplexen Dickicht der Verantwortlichkeiten den Überblick zu behalten (und Schuld zuzuweisen — machen wir uns nichts vor).
Doch was er geschaffen hat verursacht kein Augenkrebs. Es ist eine wahre Schönheit. Lebendig, fast schon organisch. Auch weil es “auf dem Kopf” steht — die Äste und Früchte scheinen flexibel in ihrem Wachstum und können sich der nährenden Sicherheit des Wurzelballens sicher sein, wo alle Informationen zusammenlaufen. Organisation ist in dieser Darstellung Ermöglicher und Entwickler, genauso wie erdrückende tayloristische Top-Down-Planung.
Früher war zwar nicht alles besser. Aber manches war schöner.
Taylor Corporate Innovation Culture Organisationsform Top Down History of Science