Die Maschine steht still
Das Technologie-Narrativ “Maschine ersetzt Mensch” erfreut sich seit den Maschinenstürmern großer Beliebtheit. Nachhaltig festgesetzt hat es sich durch die Science-Fiction Geschichte “The Machine Stops” von Edward Morgan Forster (1909).
Die Geschichte erzählt von einer Gesellschaft, die in einer unterirdischen, abgekapselten Welt lebt, die den Menschen aber jeglichen Komfort bietet. Ihr Alltag wird durch Maschinen geregelt. Man braucht sich nicht sehen, weil man über elektronische Hilfsmittel kommuniziert. Alle sind maximal vernetzt. Alles Körperliche, alles Sinnliche wird durch synthetische Substitute ersetzt. Das Handbuch der Maschine wurde zu einem Heiligtum. Doch das Wissen geht schleichend verloren. Die Menschheit ist gefangen in einer Apparatur, die sie nicht mehr kontrollieren kann.
Klingt vertraut? Nun. Unser Bild einer automatisierten Gesellschaft fußt maßgeblich auf Forster’s Geschichte. Eine Dekade später wird das Narrativ durch Karel Čapek nachhaltig erweitert. In seinem Schauspiel R.U.R. entwickelt er das Wort und Konzept “Roboter”. Dies ist der Keim einer Idee, die in den folgenden Jahrzehnten viral ging und bis heute wirkt.