Kraft- und Parameterkontrolle
Pocket Guide to Digital Transformation - Reflexionen zu strukturellen Veränderungen, digitalen Konzepten und internetökonomischen Zukunftsperspektiven.
Wenn Störungen schleichend auftreten, können abrupte Veränderungen folgen. Geringfügige Beeinträchtigungen können sich in der Summe exponentiell entwickeln und ein vormals stabiles System innerhalb weniger Momente zum Erliegen bringen: Wasser gefriert plötzlich, ein Verkehrsstau entsteht völlig unerwartet, ein Waldbrand bricht unvermittelt aus, ein digitales Netzwerk erreicht innerhalb von wenigen Monaten Millionen Nutzer oder ein Markt wird unvorhergesehen von Startups „disruptiert“.
Wirken die Kräfte auf ein einzelnes Atom, ein Individuum oder ein Unternehmen, bedingen die Kräfte oft nur eine allmähliche Veränderung. Multipliziert man die Störungen jedoch hundert-, tausend- oder sogar millionenfach, kann sich das höhergelagerte System von einem Moment auf den anderen komplett verändern.
Die Folge einer Phasenverschiebung sind neue Spielregeln, die den wahrenden Kräften oftmals nicht gefallen. Erkennt man die Kräfte rechtzeitig, kann man ihnen entgegenwirken oder sie zum eigenen Vorteil nutzen. Oft muss man sich aber eingestehen, dass man die Veränderung erst mit der kompletten Phasenverschiebung erkannt hat.
Möchte man einen Phasenübergang organisieren und kontrollieren, muss man die handelnden Kräfte studieren und die wichtigsten Kontrollparameter definieren. Erst wenn ich weiß, dass der Parameter „durchschnittlicher Abstand zwischen Fahrzeugen auf der Autobahn“ und der Parameter „Geschwindigkeit der Fahrzeuge“ im Zusammenspiel fließenden oder nicht-fließenden Verkehr ergeben, kann ich versuchen das System zu verstehen und zu kontrollieren.
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