Laudate Deum
Ich bin kein Fan der katholischen Kirche. Doch wenn der Papst sich im Umweltschutz radikalisiert, Klimaleugner hatet, #GreenGrowth kritisiert und internationale Klimapolitik anprangert, sollte man zuhören.
Hintergrund: Anfang Oktober hat Papst Franziskus ein “Apostolisches Schreiben” mit dem Titel “Laudate Deum” veröffentlicht, in dem er die Menschheit auffordert, schnell und umfassend gegen die globale Erwärmung vorzugehen. Es ist ein drängender Appell.
Im Text verkennt er alle Klimaleugner und -kleinredner und erklärt, dass der menschengemachte Ursprung des Klimawandels nicht mehr angezweifelt werden kann. Auch nicht innerhalb der katholischen Kirche.
Er stellt er das technologische Paradigma in Frage, das unbegrenztem Wachstum den Vorrang einräumt und davon ausgeht, dass unkontrollierter technologischer Fortschritt zu einer Verschlechterung der Umwelt führt. Er fordert dazu auf, die Natur als wertvollen Teil unserer Existenz anzuerkennen und nicht als Ressource auszubeuten.
Zudem fordert er Regierungen, Unternehmen und wohlhabende Einzelpersonen auf, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Ausbreitung von Klimakatastrophen zu verhindern, denn die breite Masse hat nur geringen Einfluss auf die Zukunft unserer Welt.
Auch prangert er die schwache internationale Politik und Klimakonferenzen an. Denn die weltweiten Bemühungen, den Klimawandel durch multilaterale Abkommen und Konferenzen zu bekämpfen, seien weitgehend wirkungslos geblieben. Es fehlt an inklusiveren, effektiveren Rahmen, die sofort und radikal umgesetzt werden müssen.
Dabei drängt er auf schnelles Handeln, da die Kosten der vorauszusehenden Schäden um eine vielfaches höher seien als die Kosten eines entschiedenen Handelns heute.
Alles ungewöhnlich deutlich. Aber nicht gewagt. Denn die Zeit ist knapp. Es braucht klare Taten, wenig schöngeistige Worte von Politikern und Wirtschaftsbossen. Mit Vernunft und Verzicht gegen die Klimakrise. Durchaus etwas, hinter dem man sich vereinen kann. Hier geht es zum Text.
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