Nichts entsteht ex nihilo
Eines der größten Missverständnisse unserer Zeit: Wir neigen dazu nach neuen und künstlichen Problemlösungen zu suchen, obwohl Modifikationen bestehender Ansätze völlig ausreichen.
So hat Edison, einer der größten Innovatoren der Menschheit, die Glühbirne nicht erfunden. Eigentlich hat er gar nichts erfunden:
“Meine so genannten Erfindungen existierten bereits in der Umwelt - ich habe sie entnommen. Ich habe nichts geschaffen. Niemand hat etwas geschaffen. Es gibt keine Idee, die von einem Gehirn stammt; alles kommt von aussen.”
Bereits 1761 hatte man Drähte zum Glühen gebracht. Als Edison sich dem Problem der Beleuchtung zuwandte, hatten bereits viele Erfinder bis 1878 diverse Versionen von Glühlampen entwickelt und sogar patentiert. Edisons Gabe war nicht das Erfinden, sondern das, was er als Perfektionieren bezeichnete: Wege zu finden, um Dinge besser oder billiger oder beides zu machen. Edison suchte nicht nach Problemen, die einer Lösung bedurften; er suchte nach Lösungen, die einer Modifikation bedurften.
Nichts entsteht ex nihilo. Heureka-Momente sind rar. Visionen lenken ab. Innovationen stehen immer auf den Schultern von Generationen. Schlau ist es daher, anderen auf den Fersen zu sein und gleichzeitig versuchen seinen Vorsprung zu halten.
Innovation Thomas Edison ex nihilo principles