December 6, 2023
Klimawandel
Der #Klimawandel ist keine Anomalie oder Zufall. Denn wir sind der Grund dafür. Eine Realität, der wir uns stellen müssen.
Es ist unübersehbar, dass sich unser Planet verändert. Überall finden wir unbestreitbare Beweise und die Auswirkungen werden von Tag zu Tag schlimmer. Die globalen Temperaturen stiegen im September auf einen neuen Rekordwert, was viele Klimawissenschaftler verblüffte. Er war etwa 1,8°C wärmer als vorindustrielle Werte. Der heißeste September, den es je gab, folgt auf den heißesten August und den heißesten Juli, wobei letzterer der heißeste Monat aller Zeiten ist.
Die hohen Temperaturen haben Hitzewellen und wütende Waldbrände weltweit verursacht. In den Weiten der Antarktis und Arktis schwindet das Eis rasant. Und auch Bilder von Dürren, Fluten und Stürme sind alltäglich geworden. Wetterextreme sind die Norm, nicht mehr Ausnahme.
Und der Grund dafür? Menschliches Zutun. Mit der Menschheit ist der Kohlenstoffdioxidgehalt um über 50% gestiegen. Methan sogar um 150%. Diese Veränderungen beschleunigen den Klimawandel in einem Tempo, das zehnmal schneller ist als jemals zuvor.
Wir steuern auf klimatische Verhältnisse zu, die unser Planet seit drei Millionen Jahren nicht mehr erlebt hat.
Was braucht es noch, um endlich effektive Maßnahmen im globalen Maßstab anzustoßen?
Die International Energy Agency (IEA) veröffentlichte vor kurzem, dass wir die Technologien haben. Auch das IPCC ist immer noch optimistisch, dass wir eine Chance besitzen, die Katastrophe zu vermeiden.
Doch laut dem International Monetary Fund kann ein Übergang nicht allein durch öffentliche Subventionen finanziert werden. Wir brauchen #CO2Steuern und #CO2Preise. Unternehmen müssen nicht nur dekarbonisieren, sondern auch Verantwortung für ihre fortlaufenden Emissionen übernehmen. Außerdem müssen wir radikal und unveränderlich umweltschädliche Wirtschaftstätigkeiten auslaufen lassen. Wir müssen der Natur einen Wert geben.
Und starten sollten wir damit heute.
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December 6, 2023
Michael Dowd
Michael Dowd, Ökotheologe und Entwickler des Post-Doom Konzepts
Einmal Post-Doom pro Woche, schürt die Aufmerksamkeit für die Klimakatastrophe. Wachstum ist nicht alles. Und auch grünes Wachstum wird uns nicht retten.
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December 4, 2023
Greenwashing
Hinter mächtigen Worten verbirgt sich oft eine Geschichte. Bei #Greenwashing ist es die des Studenten Jay Westerveld und seiner Begegnung mit einem Hotelhinweis in Fidschi 👇
Wem auch immer erzählt wurde, er könne nichts verändern: Die Geschichte beweist das Gegenteil.
Irgendwann Mitte der 1980er Jahre nahm ein Umweltaktivist mit Pferdeschwanz aus dem Bundesstaat New York namens Jay Westerveld in einem Hotelzimmer im Südpazifik eine Karte in die Hand und las:
“Rettet unseren Planeten: Jeden Tag werden Millionen von Litern Wasser verbraucht, um Handtücher zu waschen, die nur einmal benutzt wurden. Sie treffen die Wahl: Ein Handtuch auf dem Ständer bedeutet: ‘Ich werde es wieder benutzen.’ Ein Handtuch auf dem Boden bedeutet:”Bitte ersetzen”. Danke, dass Sie uns helfen, die lebenswichtigen Ressourcen der Erde zu erhalten.”
Wer schon mal in einem Hotel übernachtet hat, kennt die Botschaft. Und sicherlich auch das Gefühl, welches die Aufrichtigkeit hinter der Aufforderung hinterfragt.
Zu Jays Zeiten gab es jedoch keinen Begriff dafür. Er war es, der in einem College-Aufsatz den Terminus “Greenwashing” prägte, um die inkonsequente Handlungsweise vieler Unternehmen zu kennzeichnen. Er wies auf die Heuchelei hin, die darin besteht, den Gästen ein schlechtes Gewissen wegen der Handtücher zu machen, während das Hotel in aller Eile weitere Bungalows baut. “Es kommt alles im Greenwash heraus”, schrieb er und prägte dabei einen neuen Ausdruck—eine Kombination aus “Green” (Grün) und “Whitewashing” (Beschönigen).
Das Wort fand schnell Anklang und ist heute ein kritisches Instrument, um Unternehmen zu entlarven, die Umweltfreundlichkeit nur als Marketinginstrument nutzen. Es wurde ein Weckruf für Unternehmen und Verbraucher, genauer hinzusehen und authentisches Engagement von oberflächlichen Versprechungen zu unterscheiden.
Ein tolles Beispiel dafür, dass wir alle die Möglichkeit haben, etwas zu verändern. Es braucht nur einen scharfen Blick, und den Mut, die Dinge beim Namen zu nennen.
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November 30, 2023
SPUN
Kürzlich bei The Drop sah ich Toby Kiers’ Keynote über ihre Forschung zu Pilze & CO2 im #WoodWideWeb. Dabei entstanden sind diese wunderschönen Echtzeit-Aufnahmen des Mykorrhiza-Kohlenstoffflusses 🍄🌍
Wer mir hier schon länger folgt, weiß, dass ich vor einigen Jahren tief in die Welt der Pilze eingetaucht bin. Mein Einstieg war Peter Wohllebens “Das geheime Leben der Bäume”, das mir die Augen für das komplexe unterirdische Netzwerk aus Wurzeln, Pilzen und Bakterien öffnete, welches Bäume und Pflanzen verknüpft. Diese Netzwerke versorgen Pflanzen mit Nährstoffen und Wasser und erhalten im Gegenzug kohlenstoffhaltige Exsudate aus der Photosynthese. Meine Begeisterung wuchs mit Merlin Sheldrakes “Entangled Life”, einem der elegantesten Bücher, das ich je las. Schließlich erweiterte Stefano Mancuso mit “The Revolutionary Genius of Plants” mein Verständnis für Pflanzenintelligenz und deren Wahrnehmung der Welt.
All das zog mir den Boden unter Füssen weg. Pflanzen und Pilze sind eigentümlich. Merkwürdig anders. Und deswegen dominieren sie das Leben. Wir sind von ihnen abhängig. Daher ist es seltsam, dass wir sie kaum zu kennen scheinen. Obwohl die Pflanzenwelt 80 Prozent der Biomasse auf der Erde ausmacht, messen wir der dominantesten Gattung der Landorganismen kaum Bedeutung bei. Wir sind geblendet von unser Arroganz, die den Menschen und die Tierwelt begünstigt.
Aber das Bild ändert sich. Denn wir beginnen zu verstehen, dass nur Pflanzen uns retten können. Ohne Wälder und Pilze kein Wood Wide Web und damit keine pflanzlichen Ökosysteme und damit keine Menschen. So einfach. Wir sind alle vernetzt und mehr als die Summe der Teile.
Toby Kiers Team rund um SPUN | Society for the Protection of Underground Networks hat nun eine weitere Facette aufgetan. Sie haben herrausgefunden, dass zwischen 4 und 20 Prozent des von den Pflanzen aufgenommenen CO2 im Mykorrhiza-Gewebe (dem Wurzelgeflecht unter dem Fruchtkörper den wir allgemein als Pilz bezeichnen) gespeichert wird.
Eine erstaunliche Menge. Eine Studie schätzt, dass Pflanzengemeinschaften weltweit jedes Jahr 13,1 Gigatonnen CO2 an das unterirdische Myzel von Mykorrhizapilzen abgeben - das entspricht etwa einem Drittel der jährlichen CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen!
Wie lange der Kohlenstoff gebunden ist, ist noch nicht bekannt. Gleichwohl ist der Zufluss einer so großen Menge an Kohlenstoff in den Boden ein Segen für die Bodenökologie, den Nährstoffkreislauf und die Gesundheit der Wasserkreisläufe. Und deswegen ist es auch so wichtig, dass wir existierende und natürlich gewachsene Ökosysteme zwingend schützen müssen. Denn künstliche Plantagen bilden keine biodiversen Communities.
Wir lernen: Alles ist miteinander verflochten. Eine Teillösung für den Klimawandel befindet sich unter unseren Füssen. Der einzige Weg nach vorne ist der gemeinsame 🌱
Das Paper: https://lnkd.in/e8Gcqvdh Video von Rachael Cargill & Dr. Loreto Oyarte Galvez vom AMOLF
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November 27, 2023
Liam Young
Ich mochte Designer und Filmemacher Liam Young schon immer. Daher bin ich entsprechend angetan, dass er sich Big Scale #CarbonRemoval und #Klimawandel als Thema angenommen hat.
Seine neue Ausstellung “Planetary Redesign” an der National Gallery of Victoria befasst sich mit alternativen Zukünften, in der sich die Menschheit zusammenrauft, um Kohlenstoffemissionen durch den Bau riesiger Windparks im Meer und Solarparks in der Wüste zu verringern.
Ein spannender Gedanke dabei: Er meint, dass konventionelle Ansätze weit hinter den Maßnahmen zurückbleiben, die zur Bewältigung des Klimawandels erforderlich sind. Alle Zukunftsvisionen—die von der Populärkultur, Designern und Architekten stammen—sind Fortsetzungen von Umweltidealen, die in den 1960er und 70er Jahren entstanden sind.
Bedeutet: Bäume auf Dächern, Urban Gardening, vegane Ernährung als Lebensstil sind wertvoll und wichtig, aber sie funktionieren nicht mehr im Hinblick auf die planetarischen und systemischen Herausforderungen. Young argumentiert, dass es nur zusammen im globalen Maßstab geht. Es ist kein technologisches, sondern ein kulturelles und politisches Problem.
Ganz pragmatisch: Wir brauchen das Extreme. Carbon Removal als Leitbild. Die Mondlandung unserer Zeit.
Wie so viele ist er davon überzeugt, dass die Technologien, die wir brauchen, bereits existieren. Allerdings ist er nicht optimistisch, dass wir den Turnaround schaffen, da wir nicht im Ansatz die Produktion fossiler Brennstoffe einschränken und zurückfahren, sondern sie sogar noch steigern.
Auch das, leider wahr. Daher, schaut euch den Kurzfilm an oder geht in die Gallerie wenn ihr die Chance habt. Und denkt immer daran: Der einzige Weg nach vorne ist der gemeinsame 🌱
Link zur Ausstellung: https://lnkd.in/eHjZgM_r Link zu einem Interview: https://lnkd.in/eDEkYGnD
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November 27, 2023
Delayed Action means we’re fucked
Delayed Action
Meine monatliche Erinnerung daran, dass sich die globale Erwärmung fortsetzen wird, Klimafolgen schlimmer werden und dass wir lernen müssen, damit zu leben. Die Frage ist nur: Handeln oder zögern wir weiterhin?
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November 23, 2023
Funding Shortfall
Climate Change
Mit Blick auf den Beitrag vom Montag: Ein überhitzender Planet erfordert Unmengen an Investment in Klimalösungen. Und ja, das ist gleichbedeutend mit unternehmerischen Chancen. Impact geht nur in Hand mit For-Profit.
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November 20, 2023
Traurig aber wahr
Climate Change
Traurig, aber wahres Wikipedia-Fundstück zum Thema #Klimawandel in der Popkultur. Besonders wenn man bedenkt, dass wir die ersten fünf Zustände bereits hinter uns gelassen haben.
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November 8, 2023
Laudate Deum
Franziskus
Ich bin kein Fan der katholischen Kirche. Doch wenn der Papst sich im Umweltschutz radikalisiert, Klimaleugner hatet, #GreenGrowth kritisiert und internationale Klimapolitik anprangert, sollte man zuhören.
Hintergrund: Anfang Oktober hat Papst Franziskus ein “Apostolisches Schreiben” mit dem Titel “Laudate Deum” veröffentlicht, in dem er die Menschheit auffordert, schnell und umfassend gegen die globale Erwärmung vorzugehen. Es ist ein drängender Appell.
Im Text verkennt er alle Klimaleugner und -kleinredner und erklärt, dass der menschengemachte Ursprung des Klimawandels nicht mehr angezweifelt werden kann. Auch nicht innerhalb der katholischen Kirche.
Er stellt er das technologische Paradigma in Frage, das unbegrenztem Wachstum den Vorrang einräumt und davon ausgeht, dass unkontrollierter technologischer Fortschritt zu einer Verschlechterung der Umwelt führt. Er fordert dazu auf, die Natur als wertvollen Teil unserer Existenz anzuerkennen und nicht als Ressource auszubeuten.
Zudem fordert er Regierungen, Unternehmen und wohlhabende Einzelpersonen auf, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Ausbreitung von Klimakatastrophen zu verhindern, denn die breite Masse hat nur geringen Einfluss auf die Zukunft unserer Welt.
Auch prangert er die schwache internationale Politik und Klimakonferenzen an. Denn die weltweiten Bemühungen, den Klimawandel durch multilaterale Abkommen und Konferenzen zu bekämpfen, seien weitgehend wirkungslos geblieben. Es fehlt an inklusiveren, effektiveren Rahmen, die sofort und radikal umgesetzt werden müssen.
Dabei drängt er auf schnelles Handeln, da die Kosten der vorauszusehenden Schäden um eine vielfaches höher seien als die Kosten eines entschiedenen Handelns heute.
Alles ungewöhnlich deutlich. Aber nicht gewagt. Denn die Zeit ist knapp. Es braucht klare Taten, wenig schöngeistige Worte von Politikern und Wirtschaftsbossen. Mit Vernunft und Verzicht gegen die Klimakrise. Durchaus etwas, hinter dem man sich vereinen kann. Hier geht es zum Text.
GreenGrowth
Papst
Katholische Kirche
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September 15, 2023
Welche Carbon Removal Methode ist am effektivsten?
NOAA: National Oceanic & Atmospheric Administration
Welche CarbonRemoval-Methode ist am effektivsten und wie viel kostet es, eine Tonne CO₂ abzuscheiden und langfristig zu fixieren? Das ist eine der meistgestellten Fragen, die ich bekomme.
Und endlich habe ich dafür nun eine belastbare Antwort. Das NOAA: National Oceanic & Atmospheric Administration hat eine Studie zu elf land- und ozeanbasierten Carbon Removal Lösungen angefertigt. Es vergleicht bestehende Lösungen hinsichtlich ihres Technologie-Reifegrads, Kosten pro Tonne, Skalierbarkeit, Wirksamkeit und Permanenz.
Wir brauchen Carbon Removal, um unsere CO₂-Schuld in der Atmosphäre zu reduzieren. Selbst wenn wir auf Null dekarbonisieren, verbleibt zu viel CO₂ in der Atmosphäre. Ohne Carbon Removal haben wir keine Chance auf einem Kurs und 2 Grad zu bleiben. Deswegen müssen wir naturbasierte Maßnahmen massiv skalieren und junge Hashtag#CDR Technologien und Initiativen unterstützen, damit wir diese dann so früh es geht skalieren können. Hier geht es zur Studie.
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