Shifting Baseline Syndrome
Ist euch das auch schonmal aufgefallen? Von Generation zu Generation verschiebt sich unser Verständnis des Normalzustands in der Natur. Dahinter steckt das “Shifting Baseline Syndrom” 👇
Das Shifting Baseline Syndrom beschreibt, wie Menschen über Generationen hinweg gravierende Veränderungen in der Umwelt oft nicht bemerken.
Jede Generation nimmt ihre eigenen Beobachtungen als den “normalen” Zustand an, wodurch der eigentliche Ausgangszustand in Vergessenheit gerät. Ursprünglich im Kontext der Fischerei von Daniel Pauly in den 1990er Jahren geprägt, illustriert das Konzept, wie reduzierte Fischbestände über die Zeit als “neuer Normalzustand” betrachtet wurden.
Doch es betrifft nicht nur die Meere. Jeder von uns hat mindestens eine Geschichte parat, die erzählt, dass es früher mehr Insekten in Blumenwiesen, Feldhamster auf den Feldern oder Igeln in Gärten gab. Wer Kinder hat, spürt das heute sicherlich verstärkt. Aber auch im großen Maßstab passiert Wandel oft unerkannt, wenn etwa artenreiche Wälder zu Monokulturen werden.
Unsere Wahrnehmung verändert sich. Das ist nichts schlimmes. Doch wir sollten reflektieren, was wir als “normal” wahrnehmen. Sonst kann es passieren, dass wir drastische Einbrüche in der Biodiversität unterschätzen oder ignorieren. Das Erkennen dieser schleichenden Veränderungen ist entscheidend, um wirkungsvoll für den Erhalt unserer Umwelt einzutreten.
Jede Generation trägt die Pflicht, die Natur nicht nur für uns, sondern auch für zukünftige Generationen zu bewahren. Indem wir uns informieren, bewusst handeln und Andere aufklären, können wir einen Unterschied machen 🌱