Wie Charles Goodyear versehentlich Gummi entdeckte
Gummi - ein Material von Weltformat. Entdeckt wurde es von Charles Goodyear, der über das Verfahren zur Kautschuk-Vulkanisation in seiner Küche stolperte.
Goodyear, Typ verrückter Amateurforscher, war, wie viele Tüftler & Unternehmer seiner Zeit, besessen von der Idee, mit Kautschuk reich zu werden. 1839 gelang ihm mit einem “wissenschaftlichen Zufall” der Durchbruch: Eine Schwefel-Kautschuk-Mischung fiel auf eine heiße Herdplatte, und formte eine trockene & dauerhaft elastische Substanz - damit hatte er die Vulkanisation entdeckt.
Es folgte die Reise einer Lösung auf der Suche nach einem Problem. Goodyear verkaufte Galoschen & Zelte - beides gefragt in der Goldgräberzeit. Er entwickelte Regenmäntel, Möbel, Haushaltswaren & sogar 2mm dicke Kondome. Doch als Geschäftsmann war er wenig erfolgreich. Eine Zeitung schrieb über ihn: „Wenn ihr einen Mann seht, in Schuhen, mit Mantel und Hut aus Kautschuk, aber ohne einen Cent in der Tasche, dann habt ihr Charles Goodyear vor euch.”
Die Killer-Applikation folgte erst 60 Jahre später: Autoreifen. Ohne das Auto, hätte Gummi längst nicht so transformativ gewirkt. 38 Jahre nach dem Tod Charles Goodyears benannten Frank und Charles Seiberling ihre neu gegründete Firma ihm zu Ehren in Goodyear Tire & Rubber Company.
Merke: Technologien können voneinander abhängig sein. Auch wenn Jahrzehnte zwischen ihnen liegen mögen. Und das macht Innovation so schwierig zu planen.
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