Wie geht es dem deutschen Wald?
Wie geht es eigentlich unserem Wald? Eine Frage, die mich stark beschäftigt—nicht nur weil das Wetter wieder Ausflüge in den Taunus zulässt, sondern auch wegen des Scheusal namens Klimawandel 👇
Das Paper “Does fragmentation contribute to the forest crisis in Germany?” bietet zumindest eine Teilantwort. Die Autoren betonen darin die Bedeutung intakter und zusammenhängender Wälder sowie ihrer Ökosystemleistungen für uns alle. Intakte Wälder speichern nicht nur Kohlenstoff besser als neu aufgeforstete Gebiete, sondern regulieren auch das Mikroklima, tragen bedeutend zur Neubildung von Grundwasser bei, kühlen ganze Regionen ab und und beherbergen eine große Artenvielfalt.
Doch wir in Deutschland haben ein großes Problem.
Aufgrund historischer Entwicklungen in der Land- und Forstwirtschaft in Mitteleuropa—offensichtlich nicht nachhaltig—leben wir inmitten einer mosaikartigen Landschaft aus Wäldern. Diese Fragmentierung beeinträchtigt die Ökosystemfunktionalität der Wälder erheblich. Kleinteilige und abgelegene Waldgebiete weisen nicht nur eine geringere Vitalität auf, sondern auch höhere Temperaturen. In Zeiten zunehmender extremen klimatischen Ereignissen ist das für Resilienz und Robustheit von Ökosystemen fatal.
Ergo sollte es Aufgabe aller sein, bestehende Waldfragmente in größere Kernflächen umzuwandeln. Denn nur größere zusammenhängende Waldgebiete und deren Ökosystemfunktionen können dem Klimawandel etwas entgegensetzen.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist nicht nur eine verstärkte nachhaltige Bewirtschaftung und Wiederherstellung des Waldes durch Bund, Kommunen und Waldbesitzende erforderlich. Sondern auch die Anerkennung und Wertschätzung der Ökosystemleistungen durch unsere Gesellschaft.
Denn niemand sollte Wald als gegeben ansehen. Er ist gemeinsames Erbe, welches von allen geschätzt und geschützt werden sollte.