Wir hängen alle an den gleichen Kabeln
“Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich”. Auch wenn es mittlerweile hinreichend widerlegt worden ist, wird diese humoristische Maxime immer wieder Mark Twain zugeschrieben. Wer auch immer dem Prinzip letztlich zum Ruhm verholfen hat, er oder sie — oder von mir aus auch Twain — hatte Recht.
Wer denkt nicht bei dieser kommunalen Edison-Kopfhörer-Station von 1878 an das Summen eines Cloud Computing Server im Frankfurter Ostend, auf dem eine Metaverse Instanz aus Milliarden von Nullen und Einsen läuft, welche innerhalb Millisekunden tausende Glasfaser- und Kupferkabelkilometer (danke Deutsche Telekom) hinter sich legt, nur um uns alle in einem kollektiven virtuellen Rausch zu vereinen, der uns dank Tentakelkabelnetz und virtueller Brillen auf die Retina projiziert wird?
Seit Edison scheint sich am Grundmodell des Broadcasting und Narrowcasting nicht viel verändert zu haben. Wie vor 142 Jahren, hängen wir auch heute an einem Geflecht aus Kabeln, die an wenigen Orten auf unserem Planeten zusammenlaufen. Ob auf der anderen Seite nun AirPods, Alexas oder andere moderne Endgeräte hängen. Sie sind nichts weiter als modernere kabellose Versionen von Edison-Sprachgeräten. Das Internet hat aus der Welt ein Dorf gemacht.
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