Über
Hello oder Gude, wie wir hier im Rhein-Main-Taunus Delta sagen.
Was ihr hier findet, ist eine lose Sammlung von rohen Notizen, Beobachtungen, Anmerkungen und Ideen plus ein paar verarbeitete Gedanken.
Der Blog ist voll mit Texten und Bildern über Internetkultur, digitale Wirtschaftsdynamiken, aufstrebende Technologien sowie deren Vorfahren und Ursprünge. Ich bin fest davon überzeugt, dass historische Analogien uns dabei helfen können, besser zu verstehen, wie sich die Zukunft entfalten könnte. Denn um klar zu sehen, wie die Dinge sind und wie sie sich entwickeln könnten, muss man wissen, wie sie entstanden sind. Oft sind wir viel zu sehr von den Dingen in der Gegenwart fasziniert und achten zu wenig auf ihre Geschichte. Auch, weil wir nicht geübt darin sind, in den Geschichten Hinweise auf Strukturen und Muster zu finden, aus denen Verhalten und Ereignisse hervorgehen. Dabei ist Geschichte im Gegensatz zu stumpfen Zukunftsvisionen und einfachen Zukunftsbildern detaillierter, lebendiger und zugänglicher. Auch weil Technologien und Pfadabhängigkeiten im Nachhinein absurd leicht nachzuzeichnen sind.
“You can’t really understand what is going on now unless you understand what came before.” (Steve Jobs)
Geschichte macht Veränderung erfahrbar. Ist sie gut erzählt, vermittelt sie eingängig, wie man mit der Komplexität und Unsicherheit, die die Zukunft mit sich bringt, umgehen sollte. Historische Analogien und Übersetzungen für die Gegenweart helfen uns dabei, die großen und undurchsichtigen Bestandteile von Transformation besser zu verstehen, die uns heute so viele Bauchschmerzen bereiten.
Mark Twain soll einmal History does not repeat itself, but it rhymes gesagt haben. Wenn ein Mantra für diese Seiten hier existiert, dann dieses.
Marshall McLuhan hat richtig beobachtet, dass wir uns gerne vorwärts bewegen, während wir parallel dazu vehement in den Rückspiegel starren. Die Vergangenheit ist beruhigender, als die Gegenwart. Das gilt auch noch heute. Doch richtig eingesetzt, ist der historische Rückspiegel ein außerordentlich mächtiges Werkzeug der Zukunftsforschung. Man kann die Struktur vergangener Ereignisse nutzen, um die Punkte gegenwärtiger Indikatoren miteinander zu verbinden und den Weg in die nahe Zukunft einigermaßen zuverlässig abzubilden - vorausgesetzt, man schaut weit genug zurück.
Das Problem mit der Geschichte ist, dass unsere Liebe zu Gewissheit und Kontinuität uns dazu verleitet, die falschen Schlüsse zu ziehen. Die jüngste Vergangenheit ist selten ein zuverlässiger Indikator für die Zukunft. Sie wiederholt sich nicht. Wäre es so, könnte man ein Lineal an jede beliebige Entwicklung anlegen und den Trend einfach verlängern. Doch die Welt tickt nicht linear. Man muss nach Kurven — aka Muster und Reime — suchen, nicht nach Geraden. Und dafür muss man etwas weiter in die Vergangenheit zurückblicken als nur ins letzte Jahr.
Fragt euch daher mit mir, warum sich Ideen, Geschäftsmodelle oder Technologien nicht haben durchsetzen konnten oder was damals fehlte und heute anders ist.
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