April 1, 2023
Net-Zero Claims
Es ist zum Haare raufen: Google hat 1500 C-Suites zu ihren Nachhaltigkeitsaktivitäten befragt. Ergebnis: Alle würden gerne nachhaltiger sein, wohlwissend, dass sie nicht genug tun 😤
😱 Die meisten der Befragten gaben an, dass sie (1) nicht wissen, wie es geht; (2) nicht die erforderlichen Ressourcen zuweisen und (3) die Initiativen, die sie ergriffen haben, größer machen, als sie sind.
🤬 Fast 60 Prozent der Führungskräfte geben zu, dass es in ihrer Industrie “grüne Heuchelei gibt”, und 72 Prozent glauben, dass “die meisten Unternehmen in ihrer Branche beim Greenwashing erwischt würden, wenn man sie gründlich untersucht”.
🙄 Hinzu kommt, dass 93 Prozent der Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsziele nach außen hin sprechen, während nur 22 Prozent ihre Nachhaltigkeitsprogramme an den Zielen messen.
Es ist längt kein Geheimnis mehr, dass viele mit dem Status quo gelebter Hashtag#CorporateSustainability unzufrieden sind. Selbst Unternehmenslenker wissen, dass sie #Greenwashing betreiben, weil sie damit ihre Marke stärken. Man frisiert nach außen durch #SustainabilityReporting, #ESG und rechnet sich seine Emissionen durch dubiose #Scope3 Analysen schön, während man intern die Transformation scheut, weil sie zu kompliziert und teuer ist.
Immer noch dominiert die zahlengetriebene Quartalsdenke, obwohl klar ist, dass wir zwingend auch eine systemische Langfristperspektive einnehmen müssen. Und so behindert Profitstreben nachhaltiges Verhalten und Regeneration. Oder anders ausgedrückt: Man bewegt sich nur soweit, wie man geschubst wird.
Wenn man was positives mitnehmen möchte, dann, dass immer mehr sich dabei erwischen, dass sie nicht leben, was sie beten. Der Wunsch nach Veränderung und Verantwortung ist vorhanden.
Aber was tun? Eine einfache Antwort:
🤜 Umweltschädliches Verhalten bestrafen, nachhaltiges Verhalten belohnen 🤛
Wir müssen Unternehmen zur Verantwortung ziehen, denn profitorientierte Unternehmen brauchen eindeutig Hilfe. Ja, viele investieren derzeit in Sustainability Accounting und Compliance, weil eine Welle von verpflichtenden ESG- und Nachhaltigkeitsberichterstattungen auf uns zurollt. Aber wir dürfen Output nicht mit Impact verwechseln. Das ist bei weitem zu wenig.
Die Bekämpfung des Klimawandels ist keine Accounting-Übung. Nachhaltigkeitsreports sind kein Freifahrtschein. Hashtag#NetZero Claims sind kein Klima-Impact.
Wir müssen mehr tun. Zusammen. Auch über unseren Verantwortungsbereich hinaus. Legt den Finger in die Wunde und macht die Welt zu einem besseren Ort. Erzieht Unternehmen zu verantwortungsvollem Handeln. 🌱
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April 1, 2023
Kohlenstoffkreislauf
Der Kohlenstoffkreislauf der Erde ist faszinierend komplex. Und reagiert äußerst empfindlich auf menschliche Aktivitäten, wie diese Animation von Robert Rohde von Berkeley Earth zeigt 🌎
Kohlenstoff wird in verschiedenen Formen, einschließlich CO₂ und organischen Materialien, kontinuierlich zwischen der Atmosphäre, den Ozeanen und der Biosphäre ausgetauscht. Wir haben den Kreislauf seit Beginn der Industrialisierung jedoch massiv gestört.
Jahrtausendelang war der vorindustrielle Kohlenstoffkreislauf im Gleichgewicht. Ein nahezu konstanter CO₂-Gehalt wurde in der Atmosphäre aufrechterhalten. Dann entdeckten die Menschen den Nutzen fossiler Brennstoffe und begannen, der Atmosphäre große Mengen an Kohlenstoff hinzuzufügen.
Das Problem: Damit überfordern wir natürliche Senken. Würden wir heute aufhören fossile Brennstoffe zu nutzen, würden zwar die Ozeane in den kommenden Jahrhunderten CO₂ aus der Atmosphäre filtern. Allerdings braucht es dann noch Sedimentbildung, um Kohlenstoffdioxid langfristig zu binden.
Und das ist ein sehr laaaaaangsamer Prozess. Würden wir alleine auf natürliche Senken setzen, bräuchten wir mehr als 100.000 Jahre, um das emittierte CO₂ der fossilen Brennstoffe wieder zu binden.
Avoid. Reduce. Offset. Immer mehr zu gleichen Teilen. Denn unsere historische Schuld muss ebenso angegangen werden wie die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft und Transformation unserer Gesellschaft.
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April 1, 2023
Im Auftrag des Teufels
Der größte Trick des Teufels war es, die Menschen glauben zu lassen, sie stünden über allem. Allen voran: Eddie Barzoon.
„Man schärft den menschlichen Appetit bis zu dem Punkt, an dem er mit seinem Verlangen Atome spalten kann; man baut Egos von der Größe von Kathedralen auf; man verbindet die Welt über Glasfaserkabel mit jedem eifrigen Impuls; man schmiert selbst die langweiligsten Träume mit diesen dollargrünen, vergoldeten Fantasien ein, bis jeder Mensch ein aufstrebender Imperator wird, sein eigener Gott wird… und wohin kann man von da aus gehen? Während wir uns von einem Deal zum nächsten hangeln, wer hat da ein Auge auf unseren Planeten geworfen? Die Luft verdichtet sich, das Wasser wird sauer, selbst der Honig der Bienen nimmt den metallischen Geschmack der Radioaktivität an; und es passiert immer mehr, immer schneller. Es gibt keine Möglichkeit, nach zu denken oder sich vorzubereiten; es heißt: Zukünfte kaufen, Zukünfte rkaufen… obwohl es keine Zukunft gibt. Wir sitzen in einem führerlosen Zug.“
Wir alle kennen Eddie. Entweder weil ihr, wie ich, vor kurzem den großartigen Film “Im Auftrag des Teufels” gesehen habt. Oder weil Ihr Eddie, den Mann, kennt.
Die Art von Mann, der sich selbst und sein Ego liebt. Über den Dingen stehend, selbstbewusst handelnd, mit dem einen großen Plan, der ihm definitiv einen Platz, seinen Platz, in den Annalen der Geschichte sichern wird.
Die selbstsüchtige Gier auf Rädern, wie es Satan selbst ausdrückt. Mr. Know-it-all. Immer am hustlen und kurzsichtigem Abschöpfen von Gewinnen.
Die Art von Mensch, die der Teufel liebt. Denn er kann sie mit wenig nähren. Einmal angefüttert, muss er nur noch zusehen, wie die Eddies sich wie ein Aufziehspielzeug winden, um das Theater zu befriedigen.
Das Verrückte daran: Mephisto selbst kann nicht glauben, wie dumm wir sind. Denn wir haben eine Milliarde Eddie Barzoons erschaffen. Und jeder Einzelne von ihnen hat kein Problem damit, den Planeten, seine Ressourcen und seine Lebewesen auszubeuten, solange seine eigene Eitelkeit bedient wird.
Das bezeichnendste daran ist, das John Milton, der Teufel im Film höchstpersönlich, mehr an unserem Planeten zu liegen scheint, als Gottes besonderer Kreatur Eddie. Er beklagt die Orientierungslosigkeit, die das Paradies zu zerstören droht, weil wir uns Affigkeiten hingeben.
Aber weder der Teufel noch Gott werden uns helfen. Es liegt an uns. Hat es schon immer. Nur gemeinsam können wir unsere Köpfe aus der Schlinge ziehen. Vielleicht waren wir in den letzten Jahren zu geblendet. Vielleicht waren wir zu sehr getrieben. Aber wir müssen endlich begreifen, dass wir noch nie so viel Hebel hatten, wie heute. Also geht raus und tut etwas gutes. Für eure Familie, für eure Gemeinschaft, für euren Planeten. Der einzige Weg nach vorne ist der gemeinsame.
Zeigt dem Teufel, dass die Welt nicht nur aus Eddie Barzoons besteht 💚
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April 1, 2023
Earth Day
Earth Day
Wenn ihr nur eine Sache vom #EarthDay mitnehmt, lasst es diese Grafik sein. Wir haben die Balance massiv gestört. #Dekarbonisierung und #CarbonRemoval sind unausweichlich 🌱
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April 1, 2023
Die Antwort auf alle Fragen: Gebt der Natur einen Wert
Die Antwort auf alle Fragen? Nicht 42. Sondern: Wir müssen der Natur einen Wert geben. Und wer mir nicht glaubt, der hört bitte auf Partha Dasgupta und Schwedens Sexiest Man Alive 👇
Die The New York Times hat sich zusammen mit dem Northman Alexander Skarsgård mit dem von der britischen Regierung in Auftrag gegebenen Dasgupta-Bericht befasst. Partha Dasgupta, Wirtschaftswissenschaftler der Universität Cambridge, hat in dem mehr als 600 Seiten starken Bericht die Ökonomie der biologischen Vielfalt untersucht. Das Ergebnis:
Wir müssen die Art und Weise, wie wir wirtschaftlichen Erfolg messen, grundlegend überarbeiten, wenn wir den rapiden Rückgang der biologischen Vielfalt aufhalten wollen, der die Zivilisation selbst bedroht. Unsere Ansprüche an die Natur übersteigen deren Kapazitäten bei weitem, wodurch die biologische Vielfalt unter enormen Druck gerät, was wiederum uns einem “extremen Risiko” aussetzt. Anders gesagt: Wir müssen der Natur einen Wert geben und Externalitäten zwingend einpreisen.
Wer tiefer eintauchen möchte, findet in den Kommentaren den Link zum NYT-Artikel sowie den 600-seitigen Bericht 👇 Mindestens solltet ihr euch das Video anschauen. So oder so, geht hinaus und macht die Welt zu einem besseren Ort!
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April 1, 2023
Climate Inequality
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📢 Carbontax the rich! Eine neue Studie zeigt, dass der kollektive CO2-Fußabdruck der 1% bis 2050 ca 72% des verbleibenden 1,5C Kohlenstoffbudgets beansprucht.
Haupttreiber sind laut Report besonders der energieintensive Verkehr (vor allem Yachten) sowie der Mehrfachbesitz von Immobilien. Nicht berücksichtigt sind andere Treibhausgase oder indirekte Auswirkungen durch Konsumgewohnheiten und Investitionen. Bedeutet, wir reden hier über eine konservative Schätzung.
Ich hatte bereits mehrfach darauf hingewiesen, und auch diese Studie kommt zu keinem anderen Ergebnis: Wenn wir die globale Erwärmung auf 1,5C bzw. auf 2C beschränken wollen, ist es unausweichlich, die Pro-Kopf-Emissionen der 1% der Spitze erheblich zu senken.
Klick zum Report von Stefan Gössling und Andreas Humpe.
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April 1, 2023
Climate Funding Gap
Climate Funding Gap
Die Schließung der Klimafinanzierungslücke wird unzählige Chancen in Bereichen schaffen, die zunehmend als grundlegende Notwendigkeit angesehen werden. Packen wir es an 🌱
Wir müssen schneller, umfassender, transparenter und positiver handeln, um innerhalb der planetaren Grenzen zu bleiben. Wir alle sind uns im Ziel einig. Es ist zwingend notwendig und unausweichlich. Deswegen zeichnen sich Möglichkeiten für transformationsorientierte Unternehmen, und Menschen, die Natur und die Wirtschaft am Horizont ab, wenn wir die richtige Formel finden.
Let’s grow. Let’s regenerate. Let’s start.
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April 1, 2023
CO2 Emissionen und CO2 Budget
Carbon Budget
Anhaltende CO2-Emissionen haben den planetaren CO2-Haushalt massiv aus dem Gleichgewicht gebracht. Die nächsten 10 Jahre sind entscheidend. Es gilt: Avoid, reduce, offset. Via
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April 1, 2023
1.5 Grad
1,5°C
1,5°C… 2°C, was macht ein halbes Grad schon für einen Unterschied? Nun. Es sind Welten. Und die Zeit drängt. Die Erde zählt auf uns. Quelle.
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March 13, 2023
CO2 in der Atmosphäre
Tolle Visualisierung und Erklärung von NASAClimate, wie Schlüsselkomponenten des Kohlenstoffkreislaufs im Laufe eines Jahres funktionieren.
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