Google Maps
Heute vor 15 Jahren wurde Google Maps erstmalig online geschaltet. Wie viele große Innovationen zuvor startete auch Google Maps als Vision auf einem Whiteboard. 2003 entwickelte ein kleines verschuldetes australisches Startup namens Where 2 Technologies eine Software, die Karten in Form von Kacheln digital abbilden konnte. 2004 kam man ins Gespräch mit Larry Page, der den Ansatz sehr mochte, aber darauf bestand, dass die Technologie in einem Webbrowser laufen muss. Das vierköpfige Gründerteam lieferte und im August 2004 wurde ein Vertrag über eine unbekannte Summe geschlossen. Where 2 Technologies wurde damit Googles zweite Akquisition und das Team wurde just in dem Moment Teil von Google, als das Unternehmen an die Börse ging und mit 23 Milliarden US-Dollar bewertet wurde.
Doch warum die Übernahme? Der digitale Kartenmarkt wurde zu Beginn der 2000er von Mapquest dominiert. Google experimentierte damals mit Google Local, einem Service, der Unternehmenseinträge und Points of Interest in den Suchergebnissen anzeigte. Allerdings wurden diese auf Mapquest und nicht auf Google Karten dargestellt und die Performance war unerträglich langsam. Das Google Maps Team sollte eine Alternative entwickeln und setzte deswegen auf eine neue Web-Technologie namens Ajax, die später zum Eckpfeiler der Web 2.0-Renaissance wurde und damit auch zum Erfolg von Google Maps beitrug.
Am 08. Februar 2005 startete Google Maps mit einer Karte der Vereinigten Staaten. Ein damals wichtiges Feature war die “verschiebbare” Karte. Man konnte auf die Karte klicken und sie über den Bildschirm ziehen, um nahe gelegene Gebiete zu betrachten, ohne darauf warten zu müssen, dass die angrenzenden Grafiken auf den Bildschirm geladen werden. MapQuest.com, Mapblast.com, AAA.com oder RandMcNally.com boten dies nicht an. Im ersten Jahr wurden ständig neue Funktionen hinzugefügt. Es wurde sogar mit ersten mobilen Applikationen für Blackberry Geräte, Palm und Windows CE experimentiert. Ebenfalls begann man mit der Zusammenarbeit mit den öffentlichen Verkehrsbetrieben, um Zug- und Busfahrpläne in das Produkt zu integrieren. 2005 startete man zudem Google Earth und erstellte eine Karte des Mondes. 2006 führte man den Service in Großbritannien, Japan, Kanada, Deutschland und Irland ein. 2007 kamen weitere 54 Länder in Asien, Mittel- und Südamerika hinzu. Ende 2006 integrierte man zudem Google Maps in Google Search und zeigte auch erstmalig in Echtzeit den Verkehr in ausgewählten Städten an. 2007 folgten die Features Street View und 3D-Gebäude und die Geländeransicht.