February 1, 2023

Carl Jung

Carl JungCarl Jung

Gehen euch die Zukunftsprophezeiungen von Wachstumspastoren und Hype-Apologeten auch so auf die Nüsse? Ihr seid nicht allein. Schon Carl Jung war vom modernen Fortschrittswahn irritiert 💀

In seinen Memoiren Erinnerungen, Träume, Gedanken”, beklagt Jung ein Abdriften von der Vergangenheit, eine Wurzellosigkeit, welche dazu führe, dass die Menschen 𝘮𝘦𝘩𝘳 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘡𝘶𝘬𝘶𝘯𝘧𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘤𝘩𝘪𝘮𝘢̈𝘳𝘪𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘝𝘦𝘳𝘴𝘱𝘳𝘦𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘴 𝘨𝘰𝘭𝘥𝘦𝘯𝘦𝘯 𝘡𝘦𝘪𝘵𝘢𝘭𝘵𝘦𝘳𝘴 𝘭𝘦𝘣𝘵𝘦𝘯, 𝘢𝘯𝘴𝘵𝘢𝘵𝘵 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘎𝘦𝘨𝘦𝘯𝘸𝘢𝘳𝘵.

Und das ist erst der Anfang seiner Tirade. Infolgedessen kritisiert er das Abdrehen unserer Spezies in Zukunftsphantasien scharf:

𝘔𝘢𝘯 𝘴𝘵𝘶̈𝘳𝘻𝘵 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘩𝘦𝘮𝘮𝘶𝘯𝘨𝘴𝘭𝘰𝘴 𝘪𝘯𝘴 𝘕𝘦𝘶𝘦, 𝘨𝘦𝘵𝘳𝘪𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘷𝘰𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘻𝘶𝘯𝘦𝘩𝘮𝘦𝘯𝘥𝘦𝘯 𝘎𝘦𝘧𝘶̈𝘩𝘭 𝘥𝘦𝘴 𝘜𝘯𝘨𝘦𝘯𝘶̈𝘨𝘦𝘯𝘴, 𝘥𝘦𝘳 𝘜𝘯𝘻𝘶𝘧𝘳𝘪𝘦𝘥𝘦𝘯𝘩𝘦𝘪𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘙𝘢𝘴𝘵𝘭𝘰𝘴𝘪𝘨𝘬𝘦𝘪𝘵. 𝘔𝘢𝘯 𝘭𝘦𝘣𝘵 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘮𝘦𝘩𝘳 𝘢𝘶𝘴 𝘉𝘦𝘴𝘪𝘵𝘻, 𝘴𝘰𝘯𝘥𝘦𝘳𝘯 𝘢𝘶𝘴 𝘝𝘦𝘳𝘴𝘱𝘳𝘦𝘤𝘩𝘦𝘯, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘮𝘦𝘩𝘳 𝘪𝘮 𝘓𝘪𝘤𝘩𝘵𝘦 𝘥𝘦𝘴 𝘨𝘦𝘨𝘦𝘯𝘸𝘢̈𝘳𝘵𝘪𝘨𝘦𝘯 𝘛𝘢𝘨𝘦𝘴, 𝘴𝘰𝘯𝘥𝘦𝘳𝘯 𝘪𝘮 𝘋𝘶𝘯𝘬𝘦𝘭 𝘥𝘦𝘳 𝘡𝘶𝘬𝘶𝘯𝘧𝘵, 𝘸𝘰 𝘮𝘢𝘯 𝘥𝘦𝘯 𝘳𝘪𝘤𝘩𝘵𝘪𝘨𝘦𝘯 𝘚𝘰𝘯𝘯𝘦𝘯𝘢𝘶𝘧𝘨𝘢𝘯𝘨 𝘦𝘳𝘸𝘢𝘳𝘵𝘦𝘵. 𝘔𝘢𝘯 𝘸𝘪𝘭𝘭 𝘦𝘴 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘸𝘢𝘩𝘳𝘩𝘢𝘣𝘦𝘯, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘉𝘦𝘴𝘴𝘦𝘳𝘦 𝘥𝘶𝘳𝘤𝘩 𝘦𝘪𝘯 𝘚𝘤𝘩𝘭𝘦𝘤𝘩𝘵𝘦𝘳𝘦𝘴 𝘦𝘳𝘬𝘢𝘶𝘧𝘵 𝘸𝘪𝘳𝘥.”

Und er macht direkt weiter mit einer Kritik an all den neuen und glänzenden Dingen, die das moderne, technologiegetriebene Leben bereithält:

𝘝𝘦𝘳𝘣𝘦𝘴𝘴𝘦𝘳𝘶𝘯𝘨𝘦𝘯 𝘯𝘢𝘤𝘩 𝘷𝘰𝘳𝘯𝘦, 𝘥. 𝘩. 𝘥𝘶𝘳𝘤𝘩 𝘯𝘦𝘶𝘦 𝘔𝘦𝘵𝘩𝘰𝘥𝘦𝘯 𝘰𝘥𝘦𝘳 «𝘨𝘢𝘥𝘨𝘦𝘵𝘴» 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘻𝘸𝘢𝘳 𝘶𝘯𝘮𝘪𝘵𝘵𝘦𝘭𝘣𝘢𝘳 𝘶̈𝘣𝘦𝘳𝘻𝘦𝘶𝘨𝘦𝘯𝘥, 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘢𝘶𝘧 𝘥𝘪𝘦 𝘋𝘢𝘶𝘦𝘳 𝘻𝘸𝘦𝘪𝘧𝘦𝘭𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘢𝘶𝘧 𝘢𝘭𝘭𝘦 𝘍𝘢̈𝘭𝘭𝘦 𝘵𝘦𝘶𝘦𝘳 𝘣𝘦𝘻𝘢𝘩𝘭𝘵. 𝘒𝘦𝘪𝘯𝘦𝘴𝘧𝘢𝘭𝘭𝘴 𝘦𝘳𝘩𝘰̈𝘩𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘦 𝘥𝘢𝘴 𝘉𝘦𝘩𝘢𝘨𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘡𝘶𝘧𝘳𝘪𝘦𝘥𝘦𝘯𝘩𝘦𝘪𝘵 𝘰𝘥𝘦𝘳 𝘥𝘢𝘴 𝘎𝘭𝘶̈𝘤𝘬 𝘪𝘮 𝘨𝘳𝘰𝘴𝘴𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘥 𝘨𝘢𝘯𝘻𝘦𝘯. 𝘚𝘪𝘦 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘮𝘦𝘪𝘴𝘵 𝘩𝘪𝘯𝘧𝘢̈𝘭𝘭𝘪𝘨𝘦 𝘝𝘦𝘳𝘴𝘶̈𝘴𝘴𝘶𝘯𝘨𝘦𝘯 𝘥𝘦𝘴 𝘋𝘢𝘴𝘦𝘪𝘯𝘴, 𝘸𝘪𝘦 𝘻.𝘉 𝘡𝘦𝘪𝘵 𝘷𝘦𝘳𝘬𝘶̈𝘳𝘻𝘦𝘯𝘥𝘦 𝘔𝘢𝘴𝘴𝘯𝘢𝘩𝘮𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘶𝘯𝘢𝘯𝘨𝘦𝘯𝘦𝘩𝘮𝘦𝘳𝘸𝘦𝘪𝘴𝘦 𝘣𝘭𝘰𝘴𝘴 𝘥𝘢𝘴 𝘛𝘦𝘮𝘱𝘰 𝘣𝘦𝘴𝘤𝘩𝘭𝘦𝘶𝘯𝘪𝘨𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘥 𝘶𝘯𝘴 𝘴𝘰𝘮𝘪𝘵 𝘸𝘦𝘯𝘪𝘨𝘦𝘳 𝘡𝘦𝘪𝘵 𝘭𝘢𝘴𝘴𝘦𝘯 𝘢𝘭𝘴 𝘫𝘦 𝘻𝘶𝘷𝘰𝘳.”

Andere Zeiten, andere Sitten. Aber diese Worte hallen deutlicher in unseren 20ern, als in den 1950er Jahren. Denn heute vergeht kein Tag, ohne mystische Huldigungen am Altar der Technik, welcher dem Kult der Wachstumssüchtigen unendlichen Wohlstand und Fortschritt verspricht.

Warum eigentlich? Zukunftsbilder sind immer ein guter Indikator dafür, was die Gegenwart huldigt. Daher die Frage: Woher kommt unsere Besessenheit von der Illusion des ewigen technologiegetriebenen Wachstums? Und wem nützt das?

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February 1, 2023

CO2 in der Atmosphäre

Wolltet ihr schon immer mal wissen, wie sich CO₂ in der Atmosphäre um den Globus bewegt? Das NASA Goddard Space Flight Center hat das ganze mal simuliert 🌍

Was ihr im Video seht:

🌬️ Die Kohlendioxidfahnen werden von Winden aufgewirbelt und geschoben.

🏭 Der Unterschied zwischen nördlicher und südlichen Hemisphäre ist auf die geringere durchschnittliche Konzentration (Landmasse, Einwohner, Industrie, natürliche Kohlenstoffsenken) zurückzuführen.

🌳 Die Schwankungen der globalen Kohlendioxidkonzentration beruhen auf dem Wachstumszyklus von Pflanzen und Bäumen im Laufe der Jahreszeiten. Auch die Landwirtschaft spielt eine Rolle. Im April wird vielerorts der Boden bearbeitet, wodurch das darin gebundene CO2 verdunstet”. Im Juni beginnt dann das Pflanzenwachstum, welches das CO2 aus der Atmosphäre wiederum bindet.

Man darf natürlich nicht vergessen, das die damalige CO2-Konzentration bei 377-395ppm lag. Heute sind wir bereits bei 421ppm. Es gibt keinen Planet B.

Neben der Reduktion müssen wir zwingend auch historische Emissionen aus der Atmosphäre entfernen. Und dazu braucht es Unterstützung von Hashtag#CarbonRemoval Unternehmen weltweit. Der einzige Weg nach vorne ist der gemeinsame 🌱

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February 1, 2023

Antworten

Komplexe Dinge brauchen simple Erläuterungen. Die New York Times Klimaabteilung hat begonnen Leserfragen zum Klimawandel zu sammeln und zu beantworten. Einfache Idee, große Wirkung 💚

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January 31, 2023

Dekarbonisierung ist hart

Dekarbonisierung ist hart. Aber unumgänglich. Wo wir stehen, was wir erreicht haben und wie die Herausforderungen gelagert sind, fasst Nathaniel Bullard treffend zusammen. Leseempfehlung 🌱

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January 1, 2023

Was willst du in 2023 bewegen?

Was willst du 2023 bewegen?” Das haben mich meine Ex-Kollegen von hy — the Axel Springer Consulting Group gefragt. Meine Antwort im Blog. Der einzige Weg nach vorne ist der gemeinsame 🌱

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January 1, 2023

Magier, Prophet und Strauß

Markus und RenéMarkus und René

Kommen ein Magier, ein Prophet und ein Vogel Strauß in eine Bar. Fragt die Barkeeperin: Was sollen wir bloß gegen die #Klimakatastrophe tun?“

Der Magier antwortet: Technologischer Fortschritt und grünes Wirtschaftswachstum! Auch brauchen wir zwingend wissenschaftliche Durchbrüche, um den #Klimawandel aufzuhalten und umzukehren. Egal ob #GreenTech, #NBS, #CDR, #CCS oder #DAC. Es braucht negative Emissionen!”

Der Prophet erwidert: Hashtag#GreenGrowth ist ein Märchen, das uns in den Schlaf wiegt, während die Welt brennt. Wir müssen die Art und Weise, wie wir mit der Welt interagieren, drastisch ändern. Es braucht veränderte Lebenstile mit weniger Konsum, neuen Mobilitätskonzepten und veränderten Ernährungsverhalten.“

Und was meinst du Strauß?“ fragt die Barkeeperin?

Der Vogel macht große Augen. Ich? Also mir bereitet das Thema #Klimakrise Unbehagen. Besonders wegen den Risiken. Was, wenn Verzicht uns nichts bringt? Was, wenn Technologien nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist? Vieles wird doch sowieso nur für die PR getan. Zudem liest man, dass die meisten Projekte von minderer Qualität sind. Mir ist das Thema zu komplex. Ich steck den Sand lieber in den Kopf.”

Ich weiß nicht, was danach in der Bar passiert ist. Aber die Moral von der Geschicht’ ist: Sei kein Vogel Strauß.

In vielerlei Hinsicht repräsentieren Magier, Prophet und Strauß die Art und Weise, wie Menschen und Unternehmen die Klimakatastrophe sehen und mit ihr umgehen.

Natürlich sind es keine Schwarz-Weiß Perspektiven. Man kann den Standpunkt des Zauberers oder des Propheten einnehmen, manchmal sogar am selben Nachmittag. Doch wir dürfen das Nichtstun und das Schweigen des Straußes nicht tolerieren. Jeder ist in der Verantwortung 🌱

Bild: Markus Wolf und ich, über die #Klimawirtschaft und den Vogel diskutierend.

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January 1, 2023

Frust im VCM

CO2CO2

Die letzten Tage waren ziemlich wild in der Hashtag#CarbonEconomy. Der Guardian/Zeit Artikel über Verra’s #CarbonOffsets hat Staub aufgewirbelt. Zum Glück gibt es auch positives zu berichten 👇

Zunächst die Fakten: Nicht nur die The Guardian und DIE ZEIT Autoren kritisieren Verra, sondern auch Rating-Agenturen wie Sylvera, BeZero Carbon oder Renoster. Tenor: Ungefähr 70% der Offsets von Verra sind problematisch. Das Problem: Verra beharrt darauf, dass es 0% sind.

In der Folge wurde viel darüber diskutiert, das man über das Problem diskutieren sollte (mea culpa). Es lässt sich jedoch auch härter argumentieren. Nämlich, dass mehr Schaden als Nutzen angerichtet wurde. Hunderte von Millionen Tonnen CO2 sind nicht gebunden, sondern emittiert worden. Zum Vergleich: Großbritannien hat 2021 ungefähr 350 Millionen Tonnen emittiert. Wir sprechen also über gewichtige Zahlen und Anschuldigungen. Immerhin verdienen viele Leute gutes Geld mit dem Verkauf der Hashtag#Zertifikate. Das Problem scheint systemisch. Was es nur komplexer macht. Der Vergleich mit Zigarettenherstellern drängt sich auf.

Und dann gab es diejenigen, die meinten, wir sollten Kompensationen generell verbieten, weil sie nichts bringen würden. Im Angesicht der Sachlage nachvollziehbar, aber komplett unrealistisch. Das ist so, als würde man jeden auf der Welt auffordern, sich vegan zu ernähren.

Ich hatte positive Dinge versprochen. Hier kommen sie:

In vielen Gesprächen, die ich geführt oder verfolgt habe, herrschte Einigkeit darüber, dass es nicht um den Akt der Entschädigung geht, sondern um die Entschädigungsprojekte dahinter. Sehr viele finden die Idee großartig, Hashtag#CO2 aus der Atmosphäre durch Projekte zu binden und gleichzeitig Ökosysteme und lokale Gemeinschaften durch Nature-based Solutions zu unterstützen.

Anstatt also die Idee zu verwerfen, sollten wir uns darüber aufregen, dass die Sache hart verpfuscht wurde. CO2-Kompensation mittels Hashtag#CarbonCredits ist eine, wenn nicht sogar das beste praktische Werkzeug für Unternehmen, mit Emissionen flexibel und schnell umzugehen.

Daher egal was gestern war, wir müssen es besser machen. Gemeinsam. Vorwärts. Wir haben nur eine Zukunft 🌱

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January 1, 2023

Ewiges Wachstum

Gibt es ewiges Wachstum, Fortschritt und Wohlstand? Worum geht es in der Wirtschaft? Um steigende Zahlen oder um uns? 🧐 Tolles ARTE Feature zu einer der drängendsten Fragen unserer Zeit 🌱

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January 1, 2023

EU Green Deal

Now we’re talking 🇪🇺 Die EU bringt den Green Deal Industrial Plan auf den Weg und damit ein Pendant zum amerikanischen Inflation Reduction Act. Warum das wichtig ist 🔋👇

In den USA ($370 Mrd) und in China ($280 Mrd) werden grüne Industrien massiv durch Subventionsprogramme unterstützt. Mit dem klaren Ziel das zu fördern, was bitter nötig ist: Der Umbau der Energieversorgung und den Aufbau einer klimaneutralen Wirtschaft.

Nachdem europäischen Politiker und Wirtschaftsvertreter die amerikanischen und chinesischen Programme und Hilfen zunächst begrüßten, gerieten sie schnell ins Schwitzen. Der Grund dafür war und ist die protektionistische Veranlagung der Klima-Förderungen. Denn die USA und China machen keinen Hehl daraus, dass sie den globalen Wettbewerb um #CleanTech, #GreenTech, #NetZero und die #ClimateEconomy sowie die #CarbonEconomy gewinnen wollen. Und damit drohte mal wieder—die Hashtag#DigitaleWirtschaft lässt grüßen—die Abwanderung von Wertschöpfung in allen Bereichen.

Es drohte mal wieder der letzte Platz aufgrund der Nichtteilnahme am Rennen. Der Green Deal Industrial Plan soll nun die europäische Antwort auf das Subventionswettrüsten sein. Es geht voran. Und für das Klima ist das eine gute Nachricht, auch wenn noch viel Politik im Spiel ist. Man kann nun hoffen, dass die #Klimawirtschaft und #Klimaindustrie hierzulande schnell und kräftig wächst. Jetzt dürfen wir uns nur selbst dabei nicht im Weg stehen.

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January 1, 2023

Der große Klimabetrug

Der große #Klimabetrug, titelt die ZEIT ONLINE und The Guardian. #Offsetting hält nicht das, was es verspricht. Klingt sehr dramatisch. Daher folgend eine differenzierte Einordnung 👇

Kein Zweifel. Wie in jeder anderen Industrie, gibt es auch im Klimamarkt Bullshit-Projekte. Diese gilt es zu adressieren und kritisch zu diskutieren. Dazu gehört das Einbeziehen der Gegendarstellung von Verra https://lnkd.in/eRkmgAZD genauso wie eine ordentliche Analytik-Ausweisung durch die ZEIT Verlagsgruppe und The Guardian.

Beiden Parteien sind in diesem Fall nicht ohne Schuld. Und vielleicht täte es uns allen gut, weniger auf Schlagzeile zu optimieren.

Denn allgemein gilt: Wir müssen die Integrität von Klimaprojekten konsequent steigern. Insbesondere wenn diese für einen Ausgleichsanspruch verwendet werden. Nur wenn wir transparent Daten miteinander teilen, können wir über Qualität und Impact sprechen.

Eben diese Art von Qualität und Impact, für die es im Markt bereits Beispiele gibt. Blickt man sich um, findet man viele #REDD+ Projekte, die ganze Landschaften und Lebensgrundlagen in Afrika positiv verändert haben. Denn am Ende gilt: REDD+ ist immer noch der effektivste private Finanzierungsmechanismus des Waldschutzes.

Natürlich müssen die Methoden weiter verbessert werden. Natürlich müssen wir über Wirksamkeit sprechen. Denn es gilt die Integrität der Systeme und damit das Vertrauen in Klimaprojekte zu stärken. Zum Wohle aller. Aber hilft Fingerzeigen?

Und ja, einige Unternehmen nutzen #CarbonOffsets (aka investieren freiwillig Geld), um sie für #NetZero Claims zur Stärkung der Marke einzusetzen. Und genau das ist das Problem. Würden sie dekarbonisieren, und jährlich einfach in Höhe ihrer Restemissionen durch eine #CarbonTax in Klimaprojekte investieren, hätte keiner was dagegen. Denn genau das ist das, was wir brauchen. Mehr #Klimafinanzierung, weniger Net-Zero Markenlobhudelei.

Und wenn wir schon dabei sind: Das noch viel größere Problem sind diejenigen, die eine Straußenpolitik fahren. Stichwort #Greenhushing. Denn auf jedes Unternehmen, das etwas tut, kommen hunderte, die nichts tun. Warum diskutieren wir nicht darüber, anstatt nun Klimaprojekte an die Wand zu stellen, die wenigstens versuchen etwas zu tun?

#CarbonCredits können ein flexibler Weg sein, Klimaschutz heute zu fördern. Dekarbonisierung first, freiwillige Unterstützung von qualitativen und integren Klimaprojekten in Höhe der jährlichen Restemissionen second, wie es auch mittlerweile Science Based Targets initiative mit ihrer #BeyondValueChainMitigation oder die #ContributionClaims vorschlagen.

Zusammenarbeiten, Verbesserungen erzielen und Lösungen finden, sollte das Gebot sein. Nicht kritisieren und Kopf in den Sand stecken. Der einzige Weg nach vorne ist der gemeinsame 🌱

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