January 1, 2023
Climate Inequality
Eine neue Studie zeigt, dass die Kluft zwischen den Emissionen—der Unterschied zwischen Menschen mit hohem & niedrigem Ausstoß—innerhalb von Ländern größer ist als zwischen den Ländern 👇
Das bedeutet kurz und knapp, dass man die “Aber-die-Chinesen-emittieren-viel-mehr-als-wie-wir-Debatten” noch mehr entgegensetzen kann, denn:
💰 Die Reichen der Welt sind für den größten Teil der Emissionen verantwortlich (auch historische Emissionen).
🌍 Die Klimakatastrophe ist kein Konflikt zwischen reichen / armen Nationen. Es ist ein Problem der sozialen Ungleichheit.
🔋 Wenn reiche Menschen Emissionen einsparen, ist genügend Raum für Wachstum aus der Energiearmut für arme Menschen gegeben.
💨 Nicht nur die Dekarbonisierung der Wirtschaft ist zwingend, sondern auch eine Umverteilung der Einkommen.
Alles sicherlich nicht neu. Alles Politik. Bereits letztes Jahr hat ein Paper vom PIK - Potsdam Institute for Climate Impact Research, u.a. unter Mitwirkung des Wirtschaftsnobelpreisträgers Joseph Stiglitz gezeigt, dass die Besteuerung der Reichen eine der besten Hebel für eine kohlenstoffarme Wirtschaft ist.
Es muss halt nicht nur gesagt und gehört sondern auch gelebt werden.
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January 1, 2023
Al Gore rasiert WEF
Wow… Al Gore rasiert das Gebaren und die Heuchelei von #Davos in 5 Minuten. Markante Rede zur #Klimakatastrophe, mit viel Herz und Verstand. Wir alle sind gefragt.
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December 21, 2022
Ein kurzer Leitfaden zum Pariser Klimaabkommen 🌱
No Future
Das Übereinkommen von Paris ist eines der wichtigsten Verträge unserer Gesellschaft. Mit ihm wurde ein neuer Kurs im Kampf gegen den globalen Klimawandel eingeschlagen, der alle Länder der Welt verpflichtet Maßnahmen zu ergreifen und diese schrittweise auszubauen. Doch die wenigsten kennen den Vertrag, geschweige denn, dass sie ihn gelesen haben. Hier erfahrt ihr in aller Kürze, was mit dem Abkommen erreicht werden soll, wie das Übereinkommen strukturiert ist und was die Klimakonferenzen damit zu tun haben.
Übereinkommen von Paris: Absicht und Ziele
Das Pariser Klimaabkommen ist der Schlüssel zu allen gegenwärtigen internationalen Klimaverhandlungen und Klimakonferenzen. Jede Diskussionen über nationale und unternehmerische Netto-Null Ziele, Kohlenstoffmärkte und Klimafinanzierung basieren auf den Artikeln des Abkommens. Auch die kürzlich im Dezember 2022 veröffentlichte Reform des EU-Emissionshandels, die Einführung einer CO₂-Grenzabgabe oder die von der EU-getriebene Carbon Removal Zertifizierungsinitiative.
Beschlossen wurde das Abkommen 2015 als völkerrechtlicher Vertrag (hier eine Zusammenfassung), den 195 Vertragsparteien mit dem Ziel des Klimaschutzes in Nachfolge des Kyoto-Protokolls unterschrieben haben. In 14 Kapiteln bildet der Vertrag einen verpflichtenden Rahmen für die Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels und die Beschleunigung eines nachhaltigen Übergangs.
Struktur des Agreements
Die drei Ziele des Pariser Abkommens sind in Artikel 2 dargelegt und werden durch Artikel 3 verpflichtend. Zu den Zielen gehören
- die Verpflichtung zur gemeinschaftlichen Eindämmung des Klimawandels auf deutlich unter 2°C über dem vorindustriellen Niveau, inklusive der Bereitstellung von Mitteln zur Begrenzung des Anstiegs auf 1,5 Grad;
- die Verpflichtung zur Anpassung an den Klimawandel und zur nachhaltigen Entwicklung, inklusive Förderung der Klimaresilienz und Dekarbonisierung;
- die Verpflichtung, Finanzströme mit einer widerstandsfähigen, emissionsarmen Zukunft in Einklang zu bringen.
Die weiteren Kapitel des Abkommens legen diese drei Themen inhaltlich tiefer und regeln darüber hinaus die internationale Zusammenarbeit.
Emissionsminderungen und Kohlenstoffsenken (Artikel 4 und 5)
Artikel 4 des Pariser Abkommens regelt die Erwartungen aller Unterzeichnerstaaten in Bezug auf die Emissionsreduzierung. Länder legen ihre Reduktionsziele in Form von Nationally Determined Contributions (NDCs) fest, sowie Pläne zur Erreichung dieser Ziele. Die NDCs werden der UNFCCC (dem Gremium, das den COP-Prozess überwacht) vorgelegt, die Fortschritte werden veröffentlicht. Alle fünf Jahre werden die NDCs verschärft. Industrieländer sind gefordert, die Führung zu übernehmen, während Entwicklungsländer aufgefordert werden, ihre Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels zu beschleunigen. Jedes Land bestimmt seine NDCs, gemeinsam will man aber bis Mitte des Jahrhunderts weltweit Netto-Null-Emissionen erreichen. Artikel 5 ermutigt die Unterzeichner, natürliche Treibhausgassenken und -speicher wie Wälder, Torfgebiete und Böden zu erhalten, zu schützen und auszubauen. Diese Schutz- und Wiederherstellungsmaßnahmen sollen die Maßnahmen zur Emissionsreduzierung ergänzen.
Bemühungen um globale Zusammenarbeit (Artikel 6, 10 und 11)
Die Klimaziele sind ohne globale Kooperation nicht zu erreichen. Artikel 6 definiert Mechanismen der Zusammenarbeit, die Länder nutzen können, um ihre Emissionsziele zu erreichen.
- Der erste Mechanismus ist die international übertragene Minderungsverpflichtung (Internationally Transferred Mitigation Obligation, ITMO). ITMOs sind Vereinbarungen, bei denen eine Nation ihre Emissionen reduziert und diese Reduktionen dann an eine andere Nation verkauft oder überträgt, die diese Reduktionen auf ihr NDC-Ziel anrechnen kann.
- Der zweite Mechanismus, genannt “Sustainable Development Mechanism”, ermöglicht es Ländern, Anstrengungen zur nachhaltigen Entwicklung in anderen Ländern zu finanzieren, die zur Erfüllung ihrer eigenen NDCs genutzt werden können.
- Der dritte Mechanismus bezieht sich auf nicht-marktwirtschaftliche Ansätze, mit denen sich die Länder gegenseitig bei der Verfolgung von Klima- und nachhaltigen Entwicklungszielen unterstützen können (ergänzt durch Artikel 12).
Das Pariser Abkommen verlangt Transparenz für alle Mechanismen. So soll sichergestellt werden, dass Emissionsreduktionen erzielt und Doppelzählungen vermieden werden.
Artikel 10 legt einen Technologierahmen fest, um den Technologietransfer zwischen Industrie- und Entwicklungsländern zu beschleunigen. Der Rahmen berücksichtigt auch Technologien, die die Klimaresilienz verbessern können. Hier werden maßgeblich Energiesysteme und Abkehr von fossilen Brennstoffen fokussiert.
Artikel 11 ergänzt Artikel 10, indem er sich auf den Aufbau von Kapazitäten konzentriert. Die Bemühungen um den Aufbau von Kapazitäten konzentrieren sich auf die Entwicklungsländer und diejenigen, die am stärksten von den Klimaauswirkungen betroffen sind. Diese Gemeinschaften werden bei der Umsetzung ihrer Anpassungs- und Minderungsmaßnahmen unterstützt. Der Kapazitätsaufbau erstreckt sich auch auf die Bereiche Klimafinanzierung, Bildung, Ausbildung und öffentliches Bewusstsein.
Klimaresilienz und -gerechtigkeit (Artikel 7 und 8)
Der Klimawandel wirkt bereits heute massiv auf das Leben und die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Artikel 7 erkennt die dringende Notwendigkeit an, die Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen und die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften zu stärken. Alle Staaten müssen nationale Anpassungspläne (National Adaptation Plans, NAP) entwickeln und vorlegen, in denen sie Risiken und Bemühungen darlegen.
Artikel 8 zielt darauf ab, die Klimagerechtigkeit für diejenigen voranzutreiben, die am stärksten von den Klimaauswirkungen betroffen, aber am wenigsten für die historischen Emissionen verantwortlich sind. Während COP27 wurde ein Fond für “Klimaverluste und -schäden” eingerichtet, der besonders von den großen historischen Emittenten (die USA und die EU) gefüllt werden soll.
Klimafinanzierung (Artikel 9)
Sowohl Emissionsreduktion als auch Klimaresilienz hängen von einer drastischen Aufstockung der Klimafinanzierung ab. Mit Artikel 9 verpflichten sich Industrieländer, finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um Entwicklungsländer bei der Anpassung zu unterstützen. Leider sind die Industrieländer sind dieser Verpflichtung wiederholt nicht nachgekommen und avisierte jährliche 100 Milliarden US-Dollar reichen bei weitem nicht aus, um einen nachhaltigen Übergang zu gewährleisten. Gemäß des Artikels soll sich die Klimafinanzierung aus staatlichen Quellen, von Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen und aus dem Privatsektors speisen.
Mechanismen zur Förderung der Transparenz (Artikel 13)
Transparenz ist für das Klima entscheidend. Für die effektive Zusammenarbeit, die Förderung von Vertrauen und die Gewährleistung von Fortschritten bei der Erreichung der globalen Klimaziele. Gemäß Artikel 13 wird von den Ländern erwartet, dass sie ein nationales Treibhausgasregister vorlegen, welches Emissionen und Kohlenstoffsenken berücksichtigt. Die Länder sollen auch andere Informationen über ihre national festgelegten Beiträge (NDCs) und Maßnahmen zur Anpassung und Widerstandsfähigkeit vorlegen. Industrieländer sollen über Fortschritte bei der Klimafinanzierung, dem Technologietransfer und der Unterstützung von Entwicklungsländern berichten.
Regelmäßige globale Bestandsaufnahme (Artikel 14)
Artikel 14 sieht eine “globale Bestandsaufnahme” vor, um die Gesamtbemühungen um Minderung, Anpassung und Umsetzung zu bewerten. Die erste Bestandsaufnahme wird 2023 veröffentlicht, weitere Berichte folgen alle fünf Jahre. Die Bestandsaufnahme bietet einen globalen Bezugspunkt, um Prioritäten zu ermitteln und nationale Maßnahmen zu aktualisieren.
Klimakonferenzen: Im Übergang von Verpflichtungen zu Maßnahmen
Das Übereinkommen von Paris bietet einen globalen Rahmen für die Bewältigung des Klimawandels. Aufgrund der Komplexität des Problems wird es jährlich auf Klimakonferenzen (COP) neu diskutiert und verhandelt. Besonders herausfordernd ist die Umsetzung des Vertragswerkes, wie die vergangenen Klimakonferenzen gezeigt haben.
So hat COP 22 die Marrakesch-Partnerschaft ins Leben gerufen, um die Koordinierung zwischen Regierungen und nichtstaatlichen Akteuren (einschließlich der Privatwirtschaft) zur Erreichung der globalen Klimaziele zu unterstützen. COP 24 führte das Paris Rulebook ein, welches den Ländern detaillierte Leitlinien für die Festlegung von NDCs bietet. Während COP 25 arbeiteten die Parteien an der Verbesserung kollaborativer Mechanismen wie Carbon Markets und der Schaffung größerer Klarheit bei der Berichterstattung.
COP 26 legte weitere Grundlagen für globale Kohlenstoffmärkte, indem man sich über wichtige Maßnahmen zur Transparenz und Vergleichbarkeit einigte, einschließlich gemeinsamer Zeitrahmen für Ziele. Zudem meldete sich der Privatsektor zu Wort. Viele Unternehmen und Investoren sprachen Netto-Null-Zusagen aus.
Die diesjährige COP 27 rückte das kritische Thema der Klimaanpassung in den Mittelpunkt, erwähnte ausdrücklich die Notwendigkeit naturbasierter Lösungen und rief zur Umgestaltung des Finanzsystems und seiner Strukturen auf. Doch die meisten Entscheidungen wurden auf COP28 in Dubai, November/Dezember 2023, vertagt. So wurden beispielsweise verbindliche Anforderungen zur Verbesserung der Transparenz und zur Verringerung der Doppelzählung in Kohlenstoffmärkten skizziert, aber es wurde keine formelle Vereinbarung getroffen.
Wie geht es weiter?
Wir alle sind gefragt. Jeder muss verstärkt gegen den Klimawandel vorgehen. Egal ob Regierungen, Finanzinstitute oder Unternehmen. Nur wenn konzentriert und gemeinsam gehandelt wird, können Emissionen entsprechend begrenzt und eine nachhaltige Klimaresilienz erreicht werden.
Woran es übrigens nicht fehlt sind Netto-Null Zusagen und Versprechungen. So haben sich Netto-Null-Verpflichtungen von Unternehmen seit COP26 so stark ausgedehnt, dass inzwischen mehr als ein Drittel der größten Unternehmen der Welt eine solche Verpflichtung eingegangen ist. Aber das Fehlen von Regeln habe “Schlupflöcher hinterlassen, durch die ein Diesel-LKW fahren könnte”, so UN-Generalsekretär António Guterres.
Woran es gerade scheitert sind ganz pragmatische praktische nächste Schritte, unternommen von Nationen, Unternehmen und Investoren, die sich der Unsicherheit des Marktes aber auch ihrer Verantwortung bewusst sind. Insbesondere in Bezug auf Emissionsreduzierungen und Klimafinanzierung.
Auf dem Weg ins Jahr 2023 ist es daher ratsam, daran zu denken, dass es sehr riskant für uns alle ist, auf Nummer sicher in Sachen Klima zu gehen, geschweige denn gar nichts zu tun. Diejenigen, die in den kommenden Jahren zögerlich in Sachen Klima handeln, werden zurückbleiben, während diejenigen, die einen Hang zum entschlossenen Handeln unter Unsicherheit haben und Chancen im Klimawandel sehen, gedeihen werden.
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December 1, 2022
Was bedeutet Regeneration?
Was bedeutet #Regeneration? 🌱 Lange ist es her, dass mich ein 5-minütiges Video so berührt hat. Aber es bringt auf den Punkt, was uns bei Senken und besonders mich persönlich antreibt.
Regeneratives Handeln nimmt einen wichtigen Platz bei Senken ein. Es ein beschreibt ein Grundprinzip. Und wir alle im Team sind unglaublich dankbar, Teil eines immer größer wachsenden transformativen Ökosystems zu sein, dass sich nicht nur Regenerative Finance #ReFi nennt, sondern es auch lebt.
Unser Ziel ist es, soviel Kapital wie möglich regenerativen Projekten zukommen zu lassen, die nicht nur nachhaltig oder restaurativ sind. Sondern mehr noch: die der Natur, der Artenvielfalt und den Menschen, die sich um sie kümmern, etwas zurückgeben.
Regeneratives Handeln bedeutet der Natur einen Platz geben. Bäume zu pflanzen, Sümpfe wiederzubewässern, Seegraswälder zu pflanzen und den Boden wertzuschätzen. Es bedeutet die Erde zu fokussieren. Uns von ihr führen zu lassen. Und uns von ihr Energie geben zu lassen. Es bedeutet Harmonie zu schüren, während wir Krisen bewältigen. Aber auch der Jugend eine Stimme geben, sie zum Handeln ermutigen und ihnen die Macht und Ressourcen zu geben, ihr Potential zu entfalten.
Regeneration bedeutet, unser ökologisches Ökosystem nicht nur wiederherzustellen, sondern zu stärken. Es bedeutet global zu denken und lokal sowie vernetzt zu handeln. Und uns vorallem zurückzunehmen, während wir anderen den Vortritt lassen und Fürsorge leben.
Wir können was tun. Wir können uns um unser Zuhause kümmern. Wir sind alle fähig, regenerative Veränderung einzuleiten. Ob individuell, oder eben durch die wirtschaftlichen Konstrukte, die unseren Planeten derzeit dominieren.
Regeneration ist eine Entscheidung. Und wir freuen uns, dass immer mehr Unternehmen und Investoren sich aktiv entscheiden, der Natur eine Stimme zu geben. Ja, noch mag der Pfad in die Zukunft kompliziert erscheinen. Keine Frage, er ist steinig und schwer. Doch wir alle können mit einem kleinen Schritt anfangen. Jeder Schritt zählt.
Die Richtung ist endeutig. Der einzige Weg nach Vorne ist der Gemeinsame. We are the regeneration 🌱
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December 1, 2022
Klimakrise
XKCD
The #climatecrisis is neither a climate problem nor a political, environmental, or economical problem. It’s a human problem. We got us into this mess, we can get us out of it. Act accordingly.
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December 1, 2022
Henry, Thomas, Warren und Thomas
Nettes Beisammensein
Wir sind uns einig, dass erneuerbare Energien unabdingbar sind 🔋⚡☀️ Aber wusstet ihr, dass einige der brillantesten Köpfe des 20. Jahrhunderts bereits darauf gewettet haben? 💡👇
In den Annalen der Geschichte gibt es nur wenige Gespräche, die den Test der Zeit überstehen. Aber ein Plausch zwischen Thomas Edison, Henry Ford und Harvey Firestone—den “Vagabonds” wie sie sich selbst nannten—klingt heute noch genauso wahr wie vor fast einem Jahrhundert.
“Wir sind wie Pachtbauern, die den Zaun um ihr Haus abholzen, um Brennstoff zu gewinnen, obwohl wir die unerschöpflichen Energiequellen der Natur nutzen sollten - Sonne, Wind und Gezeiten!” soll Edison geschimpft haben.
Firestone erwiderte, dass Öl, Kohle und Holz nicht ewig halten würden. Außerdem fragte er in die Runde, wie viel Forschungsarbeit man noch in die Nutzung des Windes stecken muss. Immerhin haben sich Windmühlen seit tausend Jahren nicht verändert. Ford erweiterte den Rahmen und erwähnte, dass es enorm starke Gezeiten gebe, die man nutzen könne. Zum Beispiel in der Bay of Fundy, zwischen den kanadischen Provinzen Nova Scotia und New Brunswick am Golf von Maine.
Für Edison war die Sache jedoch klar: “Ich würde mein Geld auf die Sonne und die Solarenergie setzen. Was für eine Energiequelle! Ich hoffe, wir müssen nicht warten, bis Öl und Kohle zur Neige gehen, bevor wir das in Angriff nehmen. Ich wünschte, ich hätte noch mehr Jahre übrig!”
Leider verstarb Edison ein paar Wochen später. Noch bedauerlicher ist, dass wir fast ein Jahrhundert damit verschwendet haben, zu erkennen, wie scharfsinnig und vorausschauend die Worte der Vagabonds waren. Seit Jahrzehnten kennen wir die Antwort auf die Energiefrage. Und doch haben wir uns dafür entschieden, die Erde zu plündern.
Noch haben wir zum Glück ein paar Jahre. Noch ist es nicht zu spät, alte Pfade zu verlassen und den Kurs zu korrigieren. Doch wir sollten entsprechend handeln.
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December 1, 2022
Eunice Newton Foote
Geschichte ist immer tiefer, als man denkt. Wer entdeckte den Treibhauseffekt? Es war nicht Svante Arrhenius, wie ich vor einiger Zeit behauptete, sondern die Klimapionierin Eunice Foote👇
Kurzer Recap: Svante Arrhenius entdeckte 1896, dass die globale Erwärmung in direktem Zusammenhang mit CO2-Emissionen steht. Er erkannte, dass die Verbrennung von Kohle zu einem Treibhauseffekt führt und bewies es unter der Verwendung von chemischen Prinzipien. https://lnkd.in/e4xyM354
Allerdings war er nicht der erste, der feststellte, dass eine erhöhte CO2-Konzentration mit einer Erwärmung der Erdatmosphäre einhergeht.
Bereits 1856 beschrieb die US-amerikanische Erfinderin, Naturforscherin und Frauenrechtlerin, Eunice Newton Foote, in einem Paper, dass ein mit CO2 gefülltes Glas mehr Wärme von der Sonne absorbiert als ein mit Luft gefülltes:
„𝘌𝘪𝘯𝘦 𝘈𝘵𝘮𝘰𝘴𝘱𝘩𝘢̈𝘳𝘦 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦𝘴 𝘎𝘢𝘴𝘦𝘴 𝘸𝘶̈𝘳𝘥𝘦 𝘶𝘯𝘴𝘦𝘳𝘦𝘳 𝘌𝘳𝘥𝘦 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘩𝘰𝘩𝘦 𝘛𝘦𝘮𝘱𝘦𝘳𝘢𝘵𝘶𝘳 𝘷𝘦𝘳𝘭𝘦𝘪𝘩𝘦𝘯; 𝘶𝘯𝘥 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘴𝘪𝘤𝘩, 𝘸𝘪𝘦 𝘮𝘢𝘯𝘤𝘩𝘦 𝘢𝘯𝘯𝘦𝘩𝘮𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘓𝘶𝘧𝘵 𝘪𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘣𝘦𝘴𝘵𝘪𝘮𝘮𝘵𝘦𝘯 𝘡𝘦𝘪𝘵𝘳𝘢𝘶𝘮 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘳 𝘎𝘦𝘴𝘤𝘩𝘪𝘤𝘩𝘵𝘦 𝘻𝘶 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘨𝘳𝘰̈ß𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘈𝘯𝘵𝘦𝘪𝘭 𝘢𝘭𝘴 𝘣𝘪𝘴𝘩𝘦𝘳 𝘮𝘪𝘵 𝘪𝘩𝘳 𝘷𝘦𝘳𝘮𝘪𝘴𝘤𝘩𝘵 𝘩𝘢̈𝘵𝘵𝘦, […] 𝘩𝘢̈𝘵𝘵𝘦 𝘥𝘪𝘦𝘴 𝘻𝘸𝘢𝘯𝘨𝘴𝘭𝘢̈𝘶𝘧𝘪𝘨 𝘻𝘶 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘦𝘳𝘩𝘰̈𝘩𝘵𝘦𝘯 𝘛𝘦𝘮𝘱𝘦𝘳𝘢𝘵𝘶𝘳 𝘨𝘦𝘧𝘶̈𝘩𝘳𝘵.“
Foote gilt damit als erste Forscherin, die einen direkten Zusammenhang zwischen der Konzentration von Kohlendioxid in der Luft und der Erwärmung der Erdatmosphäre erkannte. Und damit eine wichtige Komponente des Treibhauseffekts identifizierte.
Lange Zeit wurde Foote von der Wissenschaftsgeschichte ausgegrenzt. Denn bis vor wenigen Jahren galt John Tyndall (1820-1893), ein britischer Vermesser und Naturwissenschaftler, als Entdecker des Effektes. Bisweilen wurde er sogar als der Vater der Klimawissenschaft bezeichnet. Doch er beobachtete erst drei Jahre nach Foote den gleichen Effekt. Die Arbeit von Foote war Tyndall jedoch wohl nicht bekannt.
Das Gute an der Geschichte ist, dass sie neu geschrieben werden kann. Footes Beitrag legte den Grundstein für das Verständnis des Treibhauseffekts. Und genau dafür sollte sie geehrt werden. Als eine der wichtigsten Frauen des 19. Jahrhunderts, sowie als #Klimapionierin.
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December 1, 2022
BlackRock
Shareholder Value
Ein alter Hut, aber wahr. Insbesondere angesichts der dürftigen Klimabilanz von BlackRock seit Larrys Brief im Jahr 2020.
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November 1, 2022
Svante Arrhenius
Svante Arrhenius
Jegliches Allgemeinwissen war irgendwann neu. Oft vergessen sind die Wegbereiter. Wie Svante Arrhenius, der 1896 erkannte, dass die Erderwärmung unmittelbar mit CO2-Emissionen zusammenhängt 🌍
Svante Arrhenius war Schwede. Nach seiner Ausbildung in Physik wechselte er zur Chemie und legte die Grundlagen für die Wissenschaft der physikalischen Chemie, was ihm 1903 den Nobelpreis für Chemie einbrachte.
Knapp ein Jahrzehnt zuvor gründete er die Stockholmer Physikgesellschaft. Ein zweiwöchentliches Forum, dass über die die neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen aus allen Bereichen debattierte.
Eine dort viel diskutierte Frage war der Ursprung der Eiszeiten. Warum hoben und senkten sich Gletscher? Warum zogen sie sich zurück, um wieder aufzutauchen? Eine erste Idee: Die Eismassen hängen mit Schwankungen der Erdumlaufbahn in Verbindung. Eine weitere Idee: Kohlendioxid!
Arrhenius wusste, dass CO2 wärmespeichernde Eigenschaften besaß. In der Atmosphäre lässt es sichtbares Licht durch, absorbierte aber langwelligere Strahlung, die von der Erde kommt. Was wäre, wenn CO2 in der Luft variiert? Könnte das Ebbe und Flut der Gletscher erklären?
Mit dieser Erkenntnis legte Arrhenius den Grundstein für die Theorie des Treibhauseffekts. Er sammelte globale Temperaturdaten, stützte sich auf jahrzehntealte Klimaaufzeichnungen und führte unzählige Berechnungen durch.
1895 entwickelte er das erste Klimamodell der Welt. Leider war er so davon besessen, dass seine Ehe darüber in die Brüche ging. Doch er glaubte den Preis bezahlen zu müssen, denn er dachte das Geheimnis der Eiszeiten entschlüsselt zu haben.
Gut. Heute wissen wir, dass er nur einen Bruchteil erkannte. Immer noch stehen wir vor Unmengen von unbekannten Unbekannten. Dennoch war er der erste, der das komplexe Zusammenspiel von Klimakräften erkannte.
Zudem merkte er an, dass der Mensch maßgeblich beteiligt war. Millionen Tonnen Kohle wurden damals in Europa und Nordamerika in die Öfen geschaufelt. Arrhenius schloss daraus: Das emittierte Kohlendioxid verdichtet die atmosphärische Decke und erwärmt so die Erde.
Er berechnete, dass bei einer Verdoppelung der CO2-Menge in der Luft die globale Temperatur um 3 bis 4 Grad Celsius ansteigen würde. Heute wissen wir, dass eine Verdoppelung der CO2-Menge die Temperaturen zwischen 2,5 und 4 Grad Celsius ansteigen lässt 😶
Doch wie alle großen Dichter und Denker lag auch Arrhenius nicht immer richtig. Denn er gewann dem menschlichen, verstärkenden Einfluss auf den Treibhauseffekt überwiegend positive Seiten ab.
Er glaubte, die Zukunft würde herrlich. 3000 Jahre würde es dauern, bis eine Verdopplung erreicht ist, glaubte er. “Unsere Nachkommen”, so sagte er voraus, würden dann ein glücklicheres Leben “unter einem wärmeren Himmel” führen.
Von vollen Ernten, wie Arrhenius es vorausgesagt hatte, sind wir weit entfernt. Der warme Himmel ist eine Plage, keine Gnade. Und deswegen sollten wir alles menschenmögliche tun, um ihn gemeinsam kühl zu halten. Größere Bilddarstellung aktivieren,
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November 1, 2022
KfW Klimabarometer
KfW
Uff… So wichtig uns Klimaschutz auf persönlicher Ebene ist, in dt. Unternehmen wird er kaum praktiziert. Wir müssen unsere Anstrengungen massiv erhöhen, wie das Hashtag#Klimabarometer der KfW zeigt 👇
Die KfW hat rund 11.000 Unternehmen nach ihren Bestrebungen im Bereich Klimafinanzierungen befragt. Einige Zahlen lesen sich durchaus beeindrucken. So hat 2021 rund jedes vierte deutsche Unternehmen hierzulande Geld für Klimaschutz ausgegeben. In Summe circa 55 Milliarden Euro, rund 13 Prozent der gesamten privatwirtschaftlichen Investitionen. Ein Anfang. Doch die Crux liegt in den Details:
🗺️ Nur 53 Prozent der befragten Unternehmen haben das Thema Klimaschutz bisher in ihrer Unternehmensstrategie verankert.
✅ Klimaneutralität strebt nur jedes zehnte Unternehmen an.
🏭 Konkrete Treibhausgasminderungsziele (13 %) und die Kenntnis des eigenen CO2-Fußabdrucks (16 %) sind in der Breite der Unternehmerschaft die Ausnahme.
Dies sind imho durchaus erschreckende Zahlen. Ich dachte, wir seien in diesem Bereich bereits weiter. Ja, verlässliche Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Anreize sind wichtig, wie viele fordern. Auch weil das Thema klimapolitisch höchste strategische Relevanz für den Standort Europa hat. Aber wir sollten den Klimaschutz nicht von Entwicklungen außerhalb unseres eigenen Handlungsspielraums abhängig machen. Klima geht uns alle an. Und wer nicht weiß wo er anfangen soll, hat immer die Möglichkeit diejenigen zu unterstützen, die etwas dagegen tun. Es gibt keine Ausreden.
Wer tiefer eintauchen möchte, hier der Link zur Pressemitteilung und Studie: https://lnkd.in/e-WuFEVH
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