May 14, 2024

Jeden Tag einen Klimadatenpunkt, bis ich es vergesse—Tag 65

Und wieder ein April RekordUnd wieder ein April Rekord

Auch das ist Klimawandel. Der April 2024 war der feuchteste April seit Beginn der weltweiten Wetteraufzeichnungen.

62% der Erde hatten in diesem Monat einen überdurchschnittlichen Feuchtigkeitsgehalt, der stark von der Erwärmung der Meere und den Nachwirkungen von El Niño beeinflusst wird, wobei der Jetstream Wärme und Feuchtigkeit aus den Tropen in Richtung der Pole transportiert. Diese globalen Faktoren tragen zu regionalen und lokalen Extremen bei, wie sie im April in Dubai, Südbrasilien, China und Europa auftraten.

Mehr bei Ben Noll.

Klimadaten sustainability
May 14, 2024

Klimafinanzierung

KlimafinanzierungKlimafinanzierung

Alles, was man über den Kampf gegen die Klimakrise wissen muss, in einer Grafik: Stoppt die massiven Bargeld- und Sachleistungssubventionen für fossile Brennstoffe und verteilt sie um 📗

Klimafinanzierung ist ein voluminöses Thema. Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, müssen bis 2030 beträchtliche Summen mobilisiert werden—Schätzungen zufolge etwa 9 Billionen US-Dollar jährlich. Allein Europa muss 800 Mrd. Euro in seine Energieinfrastruktur investieren, um die 2030er Klimaziele zu erreichen und circa 2,5 Billionen Euro, um die grüne Transformation bis 2050 möglich zu machen. Andere Schätzungen sind nicht weniger groß.

Heute fließen knapp 1,4 Billionen private wie politische Dollar in die Klimatransition. In den letzten Jahren kamen aus der Wirtschaft gerade mal 150 Milliarden Dollar im Schnitt pro Jahr dazu. Um auch nur im Ansatz die großen Zahlen oben zu erreichen, müssen wir mindestens 7x schneller wachsen (1 Billion Dollar pro Jahr).

Das macht nicht unbedingt Hoffung.

Doch die Sache ist: An Geld mangelt es nicht. In den industrialisierten Ländern steht es zur Verfügung. Es muss nur effektiv eingesetzt werden, beflankt von einer besserer Einbindung des privaten Sektors.

Allein eine Verdopplung der Erneuerbaren bis 2030 und mindestens eine Halbierung der Ausgaben für Öl und Gas sollten den Löwenanteil tragen. Gepaart mit günstigeren regulatorische Rahmenbedingungen (Programme wie der IRA in den USA, die REPowerEU-Strategie in der EU, neue Steuermodelle etc) und schon schafft man sich eine sichere Marktumgebung, in der das Geld automatisch zu wettbewerbsfähigen braunen und grünen Assets fließt.

Alles recht einfach, oder? Mehr bei der FT.

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May 13, 2024

Was hat die Natur jemals für uns getan?

Was hat die Natur jemals für uns getan? Eine brilliante Antwort gibt das fantastische Klima-Kommunikationsvideo von Zero Hour. Nun gilt es wiederherzustellen, zu beschützen und wiederzubeleben 🌱

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May 13, 2024

Jeden Tag einen Klimadatenpunkt, bis ich es vergesse—Tag 64

Und wieder ein April RekordUnd wieder ein April Rekord

We aren’t just breaking records in CO2 concentrations, but also the record in how fast it is rising.” Die durchschnittliche CO2 Konzentration war im März 2024 um 4,7 ppm höher als im März letzten Jahres. Ein Sprung, so groß wie noch nie und damit ein weiterer trauriger Rekord. Mehr.

Klimadaten sustainability
May 10, 2024

Wachstum ist nicht alles

Paul HawkenPaul Hawken

Nuff said… Wachstum ist nicht alles, besonders dann nicht, wenn es auf dem Rücken des Planeten fußt. Wir müssen der Natur ihren Wert zurückgeben. Und damit ab ins Wochenende. Macht die Welt zu einem besseren Ort 🌱

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May 10, 2024

Jeden Tag einen Klimadatenpunkt, bis ich es vergesse—Tag 63

Und wieder ein April RekordUnd wieder ein April Rekord

Der April 2024 war laut ERA5-Reanalyse der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das ist damit der 11. Monatsrekord in Folge.

Klimadaten sustainability
May 9, 2024

Abandon all hope

3°C3°C

Hoffnungslos und gebrochen—So fühlen sich hunderte von IPCC Klimaexperten. 80% prognostizieren eine globale Erwärmung von mindestens 2,5°C, während fast die Hälfte von mind. 3°C ausgeht 🔥

Wer mir hier schon länger folgt weiß, dass 1,5°C schon vor langer Zeit aufgegeben wurde. Und höchstwahrscheinlich werden wir uns auch zeitnah von 2°C verabschieden. Wir müssen aufhören, falsche Zukünfte zu verkaufen. Die Gegenwart lässt keine anderen Schlüsse zu, als radikalen Wandel:

  1. Alle CO2 und Methanemissionen müssen auf Null.
  2. Entwaldung muss gestoppt, Ökosysteme geschützt werden.
  3. Degradierte Flächen müssen wiederhergestellt werden.
  4. Konsummuster müssen sich wandeln: Weniger Fleisch, Plastik etc.
  5. Erneuerbare Energie müssen ausgebaut werden
  6. Energie sollte effizienter genutzt werden
  7. Wir müssen raus aus fossilen Brennstoffen
  8. Handeln. Jetzt.

Hier geht es zur The Guardian Umfrage.

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May 8, 2024

Zero Hour

Was hat die Natur jemals für uns getan? Eine brilliante Antwort gibt das fantastische Klima-Kommunikationsvideo von Zero Hour. Nun gilt es wiederherzustellen, zu beschützen und wiederzubeleben 🌱

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May 8, 2024

Jeden Tag einen Klimadatenpunkt, bis ich es vergesse—Tag 62

Earth Overshoot DayEarth Overshoot Day

Am 02. Mai 2024 war bereits #EarthOvershootDay in Deutschland. Seitdem verbrauchen wir mehr nachwachsende Rohstoffe als uns zustehen. Siehe auch folgenden Beitrag.

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May 8, 2024

Das Pechtropfenexperiment

John MainstoneJohn Mainstone

Das Pechtropfenexperiment ist das, ohne Frage, langweiligste Experiment der Geschichte. Und doch, auf eine seltsam poetische Weise, verkörpert es unsere kollektive Unzulänglichkeit, angemessen auf den Klimawandel zu reagieren.

Beginnen wir von vorne: Thomas Parnell, der erste Physikprofessor der The University of Queensland, starte das Experiment 1927, um zu zeigen, dass alltägliche Materialien, wie Pech, ganz überraschende Eigenschaften haben können. Bei Zimmertemperatur fühlt sich Pech fest - ja sogar spröde - an und lässt sich leicht mit einem Hammer zertrümmern. Tatsächlich ist die Substanz, die 100 Milliarden Mal zähflüssiger als Wasser ist, bei Raumtemperatur aber flüssig.

Parnell erhitzte also eine Pechprobe und goss sie in einen Glastrichter mit versiegeltem Stiel. Er ließ das Pech drei Jahre lang abkühlen und schnitt 1930 den Stiel des Trichters ab. Seitdem tropfte das Pech langsam aus dem Trichter und wurde von Professor John Mainstone (der Herr im Bild) verwaltet. Das Pech fließt so langsam, dass es acht Jahre dauerte, bis der erste Tropfen fiel, und mehr als 40 Jahre, bis fünf weitere folgten. Seit Beginn des Experimentes sind erst neun Tropfen gefallen - der letzte im April 2014. Unglücklicherweise, hat weder Parnell noch Mainstone, noch irgendjemand anderes, jemals einen Tropfen fallen sehen.

Doch wie kommen Pech und Klimawandel zusammen? Nun, was uns das Experiment, neben der sehr zähen Eigenschaft von Pech, zeigt, ist, wie unzulänglich unsere Psyche ausgestattet ist, seeeeeehr langsame Entwicklungen wahrzunehmen und darauf zu reagieren.

In der Regel gehen wir davon aus, dass der Status quo bis ins Morgen andauert, während er sich in Wirklichkeit unmerklich weiterentwickelt und sich jeden Moment verändern könnte. Egal ob es tektonische Platten sind, die sich verschieben. Oder Viren, die sich exponentiell in unserem Körper ausbreiten. Oder Beziehungen, die von heute auf morgen nach Dekaden enden. Wir nehmen viele Dinge als konstant wahr, obwohl sie sich einfach zu langsam, zu kleinteilig fortentwickeln - bis sie sich dann doch verändern. Eben wie der Pechtropfen, der nach unten fällt.

Das gleiche gilt für die globale Erwärmung. Wir sprechen hier über Zeitskalen von Jahrzehnten, die uns klar zeigen, dass was passiert. Doch im Hier und Jetzt fällt es uns schwer zu erkennen, dass sich die Welt erwärmt. Wir nehmen es erst wahr, wenn etwas Ernstes passiert, wie z. B. seltsames Wetter, Überschwemmung oder Flächenbrände.

Wir, als Gesellschaft, versagen dabei kollektiv kognitiv langfristige Veränderungen in der Umwelt zu bemerken, wie es Daniel Gilbert einmal feststellte. Auch das Shifting Baseline Syndrom fällt hier rein, da es uns immer wieder eine neue Realität einspielt, in der Verluste neu nach unten berechnet werden.

Das Pechtropfenexperiment ist daher ein brillanter Kommentar zu unserer miserablen Fähigkeit, beim größten Drama dieser Erde, der Klimakatastrophe, nicht viel mehr als mit einem Schulterzucken zu reagieren.

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